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Die Konferenz „Europe 2023“: Nie war es so wertvoll wie heute, über Europa zu reden
Eine Zeitenwende, aber wirklich. Es geht ja nicht nur um Krieg in der Ukraine, sondern auch um Klimawandel und technologischen Fortschritt, um wirtschaftliche Entwicklung. Da hilft Selbstvergewisserung.

Stand:
Europa – unsere Herausforderung, unsere Hoffnung. Europa, die zweite Seite der Medaille der Deutschen Einheit. Europa, dem wir Deutschen auch immer etwas schulden, so viel, wie wir daran verdienen. Alles das und noch viel mehr ist Thema der zweitägigen Konferenz „Europe 2023“, die „Handelsblatt“, „Wirtschaftswoche“, Tagesspiegel und „Zeit“ gemeinsam veranstalten.
Thomas Mann, der große deutsche Schriftsteller, Literatur-Nobelpreisträger, sprach 1953 in einer Rede in Hamburg aus, was bundesrepublikanisches Credo genannt werden könnte: Dass es immer um ein „europäisches Deutschland“ gehen sollte, nie um ein „deutsches Europa“. Das gilt bis heute.
Es leitet die Bundeskanzler seit Konrad Adenauer, jeden auf seine Weise. Nur einige wenige Beispiele: Helmut Schmidt, der die „europäische Währungsschlange“ mit seinem französischen Freund Valéry Giscard d’Estaing erfand; Helmut Kohl, der über der Einheit Deutschlands die europäische Einigung nie vergaß, die gemeinsame Währung Euro mit einführte und für alles zum Ehrenbürger Europas ernannt wurde; Olaf Scholz, der vormalige Hamburger Bürgermeister, der 70 Jahre nach Manns Worten in der „Zeitenwende“ regiert, die ganz Europa erfasst hat.
Da geht es um den Krieg an Europas Rand, eine Bewährungsprobe für alle Werte, die nur gemeinsam bestanden werden kann. Es geht aber auch um den weltweit geltenden Anspruch, den Klimawandel zu beherrschen, ehe der sich die Erde untertan macht. Und es geht um die wirtschaftliche Entwicklung im Zeichen exponentiellen technologischen Wachstums.
Das „Mindset“ wird in der Welt überprüft
Menschliche und künstliche Intelligenz im Wettbewerb um Lösungen – wer hätte das vor wenigen Jahren gedacht. Europa überprüft hier gerade sein „Mindset“, so wie es die USA und China auch tun. Die USA als beispielgebende Freunde, China als Konkurrent, als Handelspartner, als schwieriger politischer Gesprächspartner.
Von Russland zu schweigen, das zurückfällt in atavistische, zaristische Denkweisen. Es hat sich von Europa abgewandt – mit Autokratie, Nationalismus und einer missbrauchten Religion. Und muss doch von ebendiesem Europa zum Frieden bewegt werden. Um der Ukraine und des Kontinents willen.
Jeden Tag eine Herausforderung, jeden Tag eine Hoffnung – die Konferenz „Europe 2023“ hilft, sich vorhandener Gemeinsamkeiten zu vergewissern, neue herauszuarbeiten und sie von Jahr zu Jahr zu verstetigen.
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