Flughafenchef Rainer Schwarz: Ende des Versteckspiels
Wenn Rainer Schwarz einen Rest Managerehre hätte, dann hätte er längst seinen Posten als Geschäftsführer der Flughafengesellschaft Berlin- Brandenburg geräumt.
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Da er das offensichtlich nicht hat, stehen diejenigen, die die Flughäfen diesem Rainer Schwarz anvertraut haben, in der Pflicht, ihn zu entlassen. Ihn endlich zu entlassen. Zu groß ist der Schaden, den er mit dem Noch-immer-nicht-Flughafen BER angerichtet hat.
Der Bund strebt nun die Entlassung von Schwarz an. Die Bundes-FDP will es schon lange, die Grünen in Bund, Berlin und Brandenburg auch. Sie sind nicht bereit, in ein von Schwarz geführtes Unternehmen Hunderte Millionen Euro nachzuschießen. Dem Mann vertraut man nicht mehr. Zu Recht.
Am Mittwoch versuchte Brandenburgs Landesregierung noch einmal, sich für Schwarz einzusetzen. Der Chef der Staatskanzlei, Albrecht Gerber, meldete sich zu Wort – also der Vertreter von Brandenburgs Regierungschef und BER-Aufsichtsratsvize Matthias Platzeck: „Es ist unglaublich, dass der Minderheitsgesellschafter Bund die Freigabe der notwendigen Finanzierungsmittel verzögert, (...) statt sich im Interesse der Menschen in der Region um die Verwirklichung des wichtigsten Infrastrukturprojekts Ostdeutschlands zu kümmern.“ Als wäre der BER ausgerechnet dann unvollendbar, wenn dieser Rainer Schwarz gehen muss. Welches Spezialwissen soll er denn hüten? Was macht diesen Manager unersetzbar?
Für die Bürger der Region ist Rainer Schwarz, anders als es Gerber suggeriert, entbehrlich. Die Frage ist, ob er es auch für BER-Aufsichtsratschef Klaus Wowereit und seinen Vize Platzeck ist. Denn das einzige Herrschaftswissen, das Schwarz haben kann, ist Wissen über das Versagen und die Verantwortung der Aufsichtsräte. Es geht nicht um Bürger und Steuergelder. Es geht um zwei Politiker. Die einzige Funktion, die Schwarz noch hat, ist die der Deckung fürWowereit und Platzeck. Ist Schwarz weg, stehen Wowereit und Platzeck allein im Wind. Dann wird nach ihrer Verantwortung gefragt. Dann können sie sich nicht mehr verstecken.
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