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Terrorwarnung für Schönefeld: Große Keule

Es klingt, als befänden wir uns noch mitten im Berliner Wahlkampf: Der zunehmende islamistische Terrorismus sei eine so große Bedrohung für den neuen Flughafen im Süden Berlins, dass der CDU-Vorsitzende und Innensenator persönlich nach dem Rechten schauen und einen Sitz im Aufsichtsrat des Airports bekommen müsse. So hat es der Senat begründet, dass Frank Henkel kürzlich in das Gremium bestellt wurde.

Es klingt, als befänden wir uns noch mitten im Berliner Wahlkampf: Der zunehmende islamistische Terrorismus sei eine so große Bedrohung für den neuen Flughafen im Süden Berlins, dass der CDU-Vorsitzende und Innensenator persönlich nach dem Rechten schauen und einen Sitz im Aufsichtsrat des Airports bekommen müsse.

So hat es der Senat begründet, dass Frank Henkel kürzlich in das Gremium bestellt wurde.

Das zu glauben, fällt nicht nur der Opposition schwer. Will Henkel mit seinem Einzug in den Aufsichtsrat etwa signalisieren, dass die offiziell für die Sicherheit des Flughafens zuständige Bundespolizei in der Vergangenheit ihren Job nicht ordentlich gemacht hat? Wohl kaum. Oder bedeutet sein Schritt, dass sein Amtsvorgänger von der SPD die Sicherheit an den Flughäfen grob vernachlässigt hat, weil er nicht im Aufsichtsrat saß? Auch dafür gibt es keine Anhaltspunkte.

Am plausibelsten erscheint die Annahme, dass Henkel als Berliner CDU-Chef in dem Gremium ebenso vertreten sein möchte, wie es der vorige Koalitionspartner der SPD, die Linke, einst durch Wirtschaftssenator Harald Wolf war. Daran wäre nichts Verwerfliches, wenn man es denn auch so begründete. Zu diesem Zwecke aber die große Terrorkeule herauszuholen, ohne dass es neue, nachvollziehbare Indizien für eine gestiegene Gefahr gibt, das grenzt an Panikmache.

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