Neonazis im Internet: Gut vernetzt
Oft reguliert sich das Netz selbst. Die Facebook-Seite der NPD hat (Stand Dienstagnachmittag) 15 136 „Freunde“, die Seite „NPD-Verbot jetzt“ kommt auf 15 928.
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Oft reguliert sich das Netz selbst. Die Facebook-Seite der NPD hat (Stand Dienstagnachmittag) 15 136 „Freunde“, die Seite „NPD-Verbot jetzt“ kommt auf 15 928. Es sind also mehr Facebook-Nutzer für ein Verbot als dagegen und nicht jeder, der ein „Freund“ der NPD ist, ist es wohl auch im wahren Leben. Trotzdem sind soziale Netzwerke ein guter Ort für rechte Propaganda. Parteien wie die NPD sind dabei noch das geringste Problem. Gravierender wird es bei rechtsextremen Gruppen, die nicht als plumpe Glatzköpfe auftreten, sondern sich bürgerlich geben. Was für Angela Merkel noch „Neuland“ ist, ist für die Rechten längst ein alltägliches Betätigungsfeld. Das Netz aber dafür zu verteufeln, wäre töricht, man muss es vielmehr begreifen. Und damit haben sich vor allem die Sicherheitsdienste lange schwergetan. Jetzt zeigt sich, vor welchen Herausforderungen sie stehen: Sie müssen internationaler denken, weil viele Seiten nicht von deutschen Servern aus betrieben werden; sie müssen kulturelle Phänome schneller begreifen; und sie müssen technisch ein sich stetig weiterentwickelndes Know-how aufbauen. Doch die Dienste beginnen jetzt erst, sich in ein Feld einzuarbeiten, das die Rechten längst für sich bestellt haben. ctr
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