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Künstliche Befruchtung: Kinder kosten

Paare, die ungewollt kinderlos sind und sich mit einer künstlichen Befruchtung ihren Kinderwunsch erfüllen wollen, sollen finanziell stärker unterstützt werden. Es ist sinnvoll, dass Familienministerin Kristina Schröder und der Bundesrat diesen Paaren helfen wollen.

Paare, die ungewollt kinderlos sind und sich mit einer künstlichen Befruchtung ihren Kinderwunsch erfüllen wollen, sollen finanziell stärker unterstützt werden. Es ist sinnvoll, dass Familienministerin Kristina Schröder und der Bundesrat diesen Paaren helfen wollen. Wenn mehr Kinder geboren werden, ist das auch im Interesse der Gesellschaft. Keine Kinder bekommen zu können, ist in Deutschland ohnehin ein Tabuthema. Die Paare, die es mithilfe der Reproduktionsmedizin versuchen, müssen außerdem eine Menge Geld aufbringen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur die Hälfte der Behandlung bei maximal drei Versuchen. Die Betroffenen müssen also pro Versuch zwischen 1500 und 1800 Euro aus eigener Tasche zahlen. Bis 2004 haben die Kassen diese Kosten noch voll getragen. Seitdem ist die Zahl der Kinder, die nach einer künstlichen Befruchtung geboren wurden, deutlich zurückgegangen. Für ehe- und familienpolitische Leistungen gibt der Staat jedes Jahr rund 185 Milliarden Euro aus – vom Ehegattensplitting bis zum Elterngeld. Die Millionenbeträge, die für die Unterstützung von ungewollt Kinderlosen fällig würden, sind da überschaubar. Wenn Bund und Länder etwas gegen ungewollte Kinderlosigkeit tun wollen, sollten sie allerdings die Zuschüsse nicht nur an verheiratete, sondern auch an ledige Paare zahlen – und zugleich die Adoptionsbedingungen verbessern. ce

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