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u.B.z. Rundgang und Fotoeindruecke auf einer Milchviehanlage mit Gruppenhaltung im Offenstall. Milchkuh *** u B z tour and photo impressions on a dairy farm with group housing in open stall dairy cow

© imago/Martin Wagner

Leserbrief zum Rohmilch-Hype: Dagegen muss Aufklärungsarbeit geleistet werden

Unser Leser, selbst Arzt, weist auf eigentlich altbekannte Gesundheitsrisiken beim Genuss nicht-pasteurisierter Milch hin. Zusätzliche Gefahren bringe die Vogelgrippe. Und wie sehen Sie’s?

Stand:

Wenn man in den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts auf dem Land aufgewachsen ist, reibt man sich bei Lektüre des Artikels „Direkt vom Euter in den Mund“ verwundert und fast erschreckt die Augen. Damals wusste jedes Kind, dass man direkt vom Bauern bezogene rohe Milch nur „abgekocht“ trinken durfte, weil man sonst davon krank werden konnte.

Biologie und Hygiene der Kuhhaltung und der Milchgewinnung haben sich seit damals nicht entscheidend geändert, so dass die geschilderte neue durch Tik-Tok getriggerte Mode sehr bedenklich ist und Aufklärungsarbeit dagegen geleistet werden sollte.

Ein neuer Aspekt sollte nicht unerwähnt bleiben: In den USA ist das Vogelgrippe-Virus H5N1 auf Rinderherden übergesprungen und es ist nicht nur hypothetisch, dass das Virus sich auch an den Menschen (z.B. via Milch) adaptieren wird. Einzelne Fälle von H5N1-Infektionen bei Farmarbeitern in den USA sind schon beschrieben.

Bei ausschließlichem Verbrauch von zum Beispiel durch Pasteurisieren keimfrei gemachter Milch wäre zumindest die Übertragung durch Milch nicht möglich – Rohmilch hingegen wäre eine ideales Verbreitungsmedium. Dr. med. Friedrich Warnecke, Wilmersdorf

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