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Lesermeinung: Historische Genauigkeit und Wahrheit für Garnisonkirche

Garnisonkirche als “Schule des Gewissens“, 24.6.

Stand:

Garnisonkirche als “Schule des Gewissens“, 24.6.

Wo bleibt die sachliche Erinnerung an Oberstleutnant (BW) a.D. Max Klaar und die von ihm gegründete Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel, die bereits 1984 an den Wiederaufbau der Garnisonkirche dachte und glaubte und das aus Spenden 1987 errichtete Glockenspiel der Stadt Potsdam nach der Vereinigung schenkte?

Hier geht es nicht um Eitelkeiten und Danksagungen. Es geht im Sinne preußischer und protestantischer Tugenden um historische Genauigkeit und Wahrheit. Die Schirmherren sollten sich „Üb'' immer Treu und Redlichkeit“ – eines der Glockenspiel-Lieder – nicht nur anhören!

Auch die führenden Offiziere des Widerstandes gegen Hitler aus Potsdam fanden die Kraft für ihren Widerstand, den sie mit dem Leben bezahlten, aus der klaren protestantischen Haltung, die durch den Erbauer der Garnisonkirche, Friedrich Wilhelm I., vorgelebt und mit einer vorbildlichen Staatsverwaltung und Beamtenschaft umgesetzt wurde. Er begründete so die „Preußischen Tugenden“, die wir heute vergeblich suchen. Ein „Soldatenkönig“, der keinen Krieg führte, aber ein guter Landesvater war, Preußen für Glaubensverfolgte aus Frankreich und Österreich offen hielt und das arme Preußen mit Fleiß und Sparsamkeit schuldenfrei machte.

Bischof Huber sollte, dem Zeitgeist geschuldet, diesen Friedrich Wilhelm I. rhetorisch nicht vor Protesten verstecken, die Preußen nur sehr einseitig sehen wollen.

Ich empfehle ihm die Lektüre von Jochen Kleppers „Der Vater“, eine der besten literarischen Biographien des Vaters Friedrichs des Großen. Jochen Klepper ging 1942 mit seiner jüdischen Frau und deren Tochter freiwillig in den Tod – auch er ein beeindruckendes Vorbild für Treue und Redlichkeit.

Siegfried F. Storbeck, General-Leutnant a.D., Hamburg

Leserbrief „Versöhnung auf keinen Fall“ 19.6.

Sehr geehrter Herr Professor Fiebelkorn-Drasen, Sie bringen die divergierenden Positionen sehr gut auf den Punkt! Für Sie gilt: „Die Garnisonkirche muss die preußische Geschichte und ihre Folgen reflektieren“. Und: „Sie wird eine Kirche sein, in der unsere Geschichte gegenwärtig ist“. Ich dachte immer, Gott sei in einer Kirche gegenwärtig. Eine „reine“ Kirche ist für mich ein Ort, an dem durch Predigt, Gebet und Gesang das Evangelium verkündet wird und nicht menschliche Geschichte.

Vielen Dank für Ihre Belehrung, dass die preußische Geschichte an der Sprengung der Garnisonkirche schuld ist. Ich fühlte mich bisher so informiert, dass die Sprengung auf Befehl der SED erfolgt sei.

Da werden sich die SED-Nachfolger in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung aber freuen.

Gottfried Krause, per E-Mail

Garnisonkirche und aktuelle Probleme

Der Abriss der Garnisonkirche soll durch den Aufbau wiedergutgemacht werden. Versöhnungs- und Friedensarbeit soll in diesem Gebäude geleistet werden. Das wird verstärkt notwendig sein. In Deutschland verliert die Kirche immer mehr Mitglieder. Es wird überlegt, Kirchen auf dem Land – so wie in Holland – zu vermieten. Die Garnisonkirche wird aber einige Menschen bestimmt dazu bewegen, dort zu Gott zu beten und um Hilfe zu bitten. Die Geschichte wird aufgearbeitet und nun können sich alle endlich der Lösung der heutigen Probleme widmen. Es werden Gelder für die Erforschung regenerativer Energien, den Aufbau ressourcenschonender Entwicklungsverfahren und den naturerhaltenden Nahrungsanbau gespendet werden können. Der Verständigung mit den Dritte-Welt-Ländern steht nichts mehr im Weg, da wir unsere Vergangenheit aufgearbeitet haben.

Francis Zinke, E-Mail

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