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Lesermeinung: Kritik an der Deutschen Bahn

Zu: „Bauarbeiten bremsen die Bahn“, 9.3.

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Zu: „Bauarbeiten bremsen die Bahn“, 9.3.2011

Wieder wird Potsdam vom Fernverkehr abgehängt: Während zwischen Hannover und Berlin im Sommer die ICE-Schnellfahrstrecke saniert wird, werden viele Intercity-Züge wie zum Beispiel auf der Linie Amsterdam-Hannover-Berlin über Magdeburg umgeleitet. Dies beschert der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt einige Direktverbindungen mehr. Wenn man davon ausgeht, dass diese Züge ebenfalls die brandenburgische Landeshauptstadt passieren werden, ist das nur teilweise richtig: Sie werden umständlich an Potsdam vorbeigeleitet und biegen kurz vor der Innenstadt Richtung Bahnhof Pirschheide/Berliner Außenring ab und lassen so den Hauptbahnhof ohne Halt links liegen.

Dabei wäre es für die Deutsche Bahn kein Problem gewesen, Potsdam für die Sommermonate mit zusätzlichen Fernverkehrshalten zu beglücken.

Dies ist nicht nur für den Tourismus wichtig, als regelmäßiger Bahnfahrer und Anwohner weiß ich selber die Vorzüge eines direkten Fernverkehrsanschlusses, wie ihn Potsdam bis vor wenigen Jahren noch mehrmals täglich besaß, zu schätzen.

Für eine junge ökologische Stadt wie Potsdam, die seit Jahren an Einwohnern und Relevanz (insbesondere in der Wirtschaft, wie die Neuansiedlung von SAP zeigt) hinzugewinnt, ist so etwas nicht unerheblich.

Leider setzt sich niemand aus dem Stadthaus politisch für eine bessere Bahnanbindung Potsdams ein und auch im DB-Konzern selber scheint die Landeshauptstadt nicht viele Freunde zu haben. Beste Beispiele dafür sind die Streichung des letzten ICE im Jahr 2006 (gänzlich ohne Proteste seitens der Politik) oder ganz aktuell die komplette Abkoppelung des Hauptbahnhofs vom Bahnverkehr (ausgenommen der S-Bahn) ab Dezember 2011.

In Magdeburg kümmert sich seit Jahren die Politik um gute Verbindungen im Fernverkehr – mit Erfolg. In Potsdam liegt es nun an den Bürgern, diese Rolle zu übernehmen und sich für einen besseren Bahnverkehr in unserer Stadt einzusetzen.

Patrick Reiter, Potsdam

Wo bleibt die Verantwortung fürs Allgemeinwohl?

Es ist unfassbar, was die Bahn einem zumutet. Jeden Tag kommen Züge zu spät oder gar nicht, demnächst soll die Strecke zwischen Berlin und Potsdam ganz gesperrt werden.

Ich habe kleine Kinder und muss jeden Tag nach Berlin, ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll, zwischen Kita, Hort und Büro. Die Bahn und die GdL haben eine Verantwortung für das Allgemeinwohl, hier geht es um einen Teil der Daseinsvorsorge.

Wolfram Kolodziej-Derfert, Potsdam

Alle Jahre wieder: Streik

Die deutsche Management-Klasse gibt sich jedes Jahr die Ehre, ihre Unfähigkeit jedermann kundzutun: Obgleich sie die Einkommenssituation ihrer Mitarbeiter genau kennt, sperrt sie sich, ihnen eine Einkommensangleichung zu kommen zu lassen. Sich in der Mitte zu einigen, ist dieser Klasse ganz fremd. Nein, sie schaltet hochmütig auf stur und verweigert nur. Die Folge sind nicht notwendige Streiks mit unvorstellbaren finanziellen Schäden und Störungen im Betriebsablauf für die Bestreikten und alle weiteren in Mitleidenschaft gezogenen Firmen. Die Parole der Management-Klasse: „Hauptsache ich“ bringt den Bahnen weder zusätzliche Fahrgäste noch erstklassigen Kundenservice beziehungsweise mehr Ansporn und Einsatzbereitschaft bei den öffentlichen Diensten. Seit vielen und teuren Streiks hat diese Klasse gar nichts dazugelernt.

Jürgen Böck, Wasserburg (Bodensee)

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