Lesermeinung: Nicht vorher in die Posaunen blasen
Wie erschütternd sind doch die wirtschaftlichen Ereignisse in unserem Land: Auch das – vielleicht letzte Großobjekt – die Chipfabrik in Frankfurt a. d.
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Wie erschütternd sind doch die wirtschaftlichen Ereignisse in unserem Land: Auch das – vielleicht letzte Großobjekt – die Chipfabrik in Frankfurt a. d. Oder – ist gescheitert. Von welcher Seite wir Bürger das auch betrachten, es ist nicht nur eine Blamage und bittere Enttäuschung, sondern auch ein wirtschaftliches Desaster für das Land Brandenburg. Wieder einmal ist ein groß angekündigtes Objekt, von Herrn Stolpe eingeführt, in die Brüche gegangen. Jetzt wird von allen Seiten ein Sündenbock gesucht. Fehler bei sich selbst findet allerdings keiner. Kopfschüttelnd müssen wir eingestehen, unsere Landesregierung bekommt nichts auf die Reihe. Es scheint, die große Koalition SPD/CDU hat sich nicht bewährt, das ist die Meinung vieler und es wird hinzugefügt: Fehlt es den Regierenden an fachlichen Voraussetzungen? 90 Millionen Euro wurden diesmal in den Sand gesetzt und, denken wir an Cargolifter, davor der Lausitzring, die Ereignisse bei der Landeseigenen Entwicklungsgesellschaft und gegenwärtig die wahrscheinliche Schließung des Faserwerkes in Premnitz – da drängt sich diese Frage auf. Nichts ist mit Gewinnen durch Steuereinnahmen, stattdessen steigen die unnützen Ausgaben. Die Lehren, die aus diesem Desaster zu ziehen wären: Man soll nicht vorher in die Posaunen blasen, bevor die dazu notwendigen Hausaufgaben gemacht worden sind. Unsere Landesregierung trägt eine Schuld, wenn künftig Investoren ausbleiben, sich die Steuereinnahmen von Jahr zu Jahr verringern, die Arbeitslosigkeit steigt. Weitere gestandene Facharbeiter und andere Spitzenkräfte werden Brandenburg den Rücken kehren, die Region verlassen und gen Westen ziehen. Manfred Frankenstein, Kleinmachnow
Manfred Frankenstein
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