Lesermeinung: Schönefeld mit Zweigstelle „Sperenberg“

Zu: „Demonstranten haben den Hut auf“, bei einer Großveranstaltung der Flughafengegner sagt eine Demonstrantin: der BER solle nur Regionalflughafen sein

In den 90er Jahren hatten wir mit Herrn Diepgen noch um den einzig sinnvollen Standort für das internationale Drehkreuz „Berlin-Brandenburg-International“ in Sperenberg gestritten. Stolpe war ja dafür, konnte sich aber nicht durchsetzen. Alle, die heute schreien, schliefen damals allerdings. Heute, wo alles zu spät ist, faseln sie von einem geplanten Regionalflughafen. Denn „international“ kann ja auch nur „regional“ heißen – oder? Also, dümmer gehts nimmer.

Wer zu spät kommt, den bestraft eben das Leben. Absolute Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr ist illusorisch, die Gesamtverlegung nach Sperenberg erst recht. Der Zug ist längst abgefahren. Realistische Aussicht auf Erfolg bietet heute nur noch dies: Schönefeld wird – für den Nachtbetrieb – erweitert durch eine relativ kleine, einfache aber gut angebundene Zweigstelle in Sperenberg. In Schönefeld wird der Flughafen nur von 6 bis 22 Uhr betrieben, in Sperenberg von 22 bis 6 Uhr. Das Win-Win-Ergebnis im allseitigen Interesse wäre: Die Flughafengegner gewinnen die geforderte Nachtruhe, die Betreiber durchgehenden Nachtbetrieb. Auf Dauer dürfte sich das für alle Seiten rechnen. Es wird aber nur funktionieren, wenn die Flughafengegner möglichst umgehend dies, und nur noch dies, fordern. Politik ist die Kunst des Möglichen.

Dr. E.M. v. Livonius, Geltow