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Lesermeinung: Spanische USA? Integration

Zu: „Die USA werden spanisch“, 11.5.

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Zu: „Die USA werden spanisch“, 11.5.

Mit dieser Überschrift offenbart ihre Zeitung eine unzulässige Ungenauigkeit der Wahrnehmung. Ich muss ja niemandem erläutern, dass sich seit der Eroberung Mittelamerikas durch die Spanier und die Konquistadoren im 16. Jahrhundert das Spanische zur dominierenden Amts- und Landesprache in allen mittel- und südamerikanischen Staaten entwickelt hat. Aber eines sollten wir doch in Europa wahrnehmen und beherzigen: Das Wort „spanisch“ ist mit dem Land Spanien und der spanischen Sprache und Kultur unmittelbar verbunden und Spanier sind bekanntermaßen „Weiße“. Die umfassenden Migrationsvorgänge, die zwischen den mittelamerikanischen Staaten und auch zu den USA stattfinden, betreffen die Einwohner dieser Länder, die vielen indigenen Gruppen angehören und zum großen Teil auch Mischlinge aus spanischen und indigenen Vorfahren darstellen. In Mexiko gibt es mehr als 55 indigene Gruppen, deren Zahl sich durch Einwanderung in den letzten Jahren erhöht hat. Viele dieser Menschen sprechen als erste Fremdsprache spanisch, zumal spanisch in dieser Region die verbindliche Amtssprache ist. Aber sie tragen ihre eigene Kultur und nicht die spanische mit sich und deshalb ist es eine unzulässige Vereinfachung der Zusammenhänge, die die Überschrift dieses Artikels impliziert. Denn wie der Text auch erkennen lässt, handelt es sich bei den Migranten überwiegend um farbige Menschen. Zum anderen sollte uns bewusst sein, dass große Teile Mexikos (Kalifornien, Wyoming, Utah, Texas ) im Zuge des Krieges Mexikos 1848 an die USA „verloren“ gingen, so dass weite Teile der USA auch von spanisch sprechender Bevölkerung besiedelt wurden. Es wäre für mich wunderbar, wenn sie getitelt hätten: Die USA werden mexikanisch. Aber das würde einen anderen Widerspruch auslösen. Ich hatte vor wenigen Tagen mit einem Mexikaner gesprochen, der zwei Jahre in den USA arbeitete. Durch diesen Kontakt bin ich für dieses Thema sensibilisiert und daran interessiert, dass in Deutschland und in Europa diese Probleme möglichst klar dargestellt werden und dass die deutsche Bezeichnung Latino oder Lateinamerikaner statt des englischen „Hispanics“ verwendet wird. Axel C. W. Mueller, Kleinmachnow

Integration nur mit Förderprogrammen?

Wenn Berliner Schulen, deren Hauptanteil Schüler aus muslimisch geprägten Ländern sind, über Kriminalität klagen, die sie nicht mehr in den Griff bekommen, dann ist gründliche Analyse angesagt! Jeder, der hier von Fremdenfeindlichkeit spricht, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Dulder dieser Situation zu sein und sich von den Werten, die unserem Zusammenleben bisher förderlich waren, zu verabschieden. Im Grundgesetz steht zwar die Religionsfreiheit, aber wenn der Koran mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist, wie einige Imame behaupten, ist es Zeit, den Grundgesetzartikel zu ergänzen. Jedoch gibt es Kritiker, die Tatsachen einfach negieren. Förderprogramme für ausländische Kinder werden als „Ausgrenzung“ bezeichnet. Integration muss in der Schule erfolgen. Aber die Praxis zeigt, dass unter den gegebenen Verhältnissen (30 Kinder in einer Klasse) das nicht funktioniert. Wenn Integration erfolgen soll, dann geht das nur mit Klassenstärken von maximal zehn Kindern. Da aus Geldmangel der Unterrichtsausfall nicht kompensiert werden kann, bleiben nur Förderprogramme.

Werner Latzke, Potsdam

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