
Berliner Raserei stoppen: Mehr Blitzerkästen gegen Unbelehrbare
Angesichts der Raserei auf Berlins Straßen und der Stadtautobahn wird viel zu wenig geblitzt. Die Argumente dagegen sind fadenscheinig.
Berliner Autofahrer sind unbelehrbar. Anders kann man den "Erfolg" des Britzer Blitzers nicht interpretieren. 148.037 Kraftfahrzeuge waren im vergangenen Jahr dort zu schnell. Beim Einbau 2010 glaubten alle Experten: Wenn sich die Anlage herumspricht, sinken die Zahlen deutlich. Doch 2011 blitzte es Tag für Tag über 400 Mal.
Die Experten haben den Auto- und Motorradfahrern offensichtlich zu viel Verstand unterstellt. Rasen scheint in der Stadt normal zu sein, ob auf der Stadtautobahn oder der Tempo-30-Zone. Um so unverständlicher ist, dass eine ganz große Koalition aus SPD, CDU und Linkspartei eine Erhöhung der Kontrolldichte abgelehnt hat. Auch die Polizei vertritt das Argument, dass mobile, wechselnde Kontrollen einen höheren erzieherischen Wert haben.
Doch wie der Tunnel Britz zeigt, lassen sich viele Autofahrer nicht erziehen. Und die mobil bemannten Lasergeräte sind wegen Personalmangels bei der Polizei statistisch nur 42 Minuten pro Tag im Einsatz.
Deshalb muss automatisch geblitzt und kassiert werden, und zwar an möglichst vielen Straßen. Hinweis an den Finanzsenator: Die stationären Blitzerkästen amortisieren sich nach einem Monat. Das ist dann ein echter Erfolg.