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Stuttgart 21: So oder so, ein Monument

Wieder Demonstrationen gegen den Bahnhofsneubau in der baden-württembergischen Hauptstadt - es werden nicht die letzten gewesen sein.

Die Stuttgarter Wutbürger werden friedlicher, aber wie Schwaben so sind, wohl nicht einsichtiger. Wer das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 für einen Unfug gehalten hat und es immer noch dafür hält, der lässt sich – mit nach wie vor guten Gründen – von dieser Meinung auch nicht mehr abbringen. Die neue Offenheit von Politik und Polizei im Umgang mit den Demonstranten deutet auf erste Einsichten der Verteidiger des Projekts in das Missliche ihres früheren Tuns hin. Dass der Stuttgarter OB Wolfgang Schuster gerade erst darauf verzichtet hat, für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, dafür mag es eine Reihe von Gründen geben – aber dass die absehbaren Reibungen und Konfrontationen im Zusammenhang mit Stuttgart 21 bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben, darf man zumindest vermuten. Und die wird es geben, mit weiteren Demonstrationen, mit Hickhack, mit Streit und Verärgerung. Jede Panne, jede Kostensteigerung wird die Glut auflodern lassen. Aber es wird gebaut. Irgendwann steht der neue Bahnhof. Man wird wohl nie so recht stolz auf ihn sein in Stuttgart. Zum Denkmal wird er trotzdem – ein massives Beispiel dafür, dass man es mit der Einbindung aller Bürger bei Großprojekten nicht ernst genug nehmen kann. afk

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