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Lars Schieske (AfD), Kandidat für die Wahl zum Cottbuser Oberbürgermeister, steht bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD.

© picture alliance/dpa / Frank Hammerschmidt/dpa

Stichwahl in Cottbus: Noch einmal Glück gehabt? Mitnichten

Der AfD-Kandidat hat es in Cottbus in den zweiten Wahlgang geschafft. Die demokratischen Parteien rufen zur Wahl des SPD-Mannes auf. Doch ob das reicht, ist ungewiss.

Ein Kommentar von Alexander Fröhlich

Es ist keine Überraschung, dass die AfD bei der Wahl des Oberbürgermeisters der zweitgrößten Stadt Brandenburgs in die Stichwahl kam. Immerhin hat in Cottbus ein SPD-Kandidat im ersten Anlauf gewonnen. Noch einmal Glück gehabt? Mitnichten.

In vier Wochen müssen die Wähler erneut ran. Gewiss, die demokratischen Parteien, voran die CDU, rufen zur Wahl des SPD-Mannes auf, damit die AfD nicht ihren ersten Oberbürgermeisterposten in einer deutschen Großstadt bekommt. Ob das reicht?

Die AfD hat ein Wählerpotenzial von 30 Prozent in der Stadt. Auch Menschen, die zuvor für die CDU oder andere Parteien wie das Querdenker-Gewächs „Die Basis“ stimmten, könnten ihr Kreuz bei der AfD machen. Sie bestimmte im Wahlkampf die Themen, setzte den Takt.

Dass die Partei ein Verdachtsfall für den Verfassungsschutz ist, Funktionäre amtlich erwiesene Rechtsextremisten sind, schreckt in Brandenburgs Süden, der märkischen Hochburg der AfD, kaum. Zu normal ist es dort, irgendwie rechts und radikal zu sein. Ein weiterer Risikofaktor ist die Wahlbeteiligung. Ist sie bei der Stichwahl niedrig, profitiert die AfD, sie vermag ihre Anhänger zu mobilisieren. Und trotz Milliardeninvestitionen – neues Bahnwerk, Forschungszentrum des Bundes zum Strukturwandel in Kohlerevieren – wächst die Unzufriedenheit.

Teuerung, Energiekrise, heißer Herbst, das ist Treibstoff für die AfD. Sie wird ihn nutzen.

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