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Neue Abrüstungsverhandlungen: Temperaturanstieg

So wie die Erdgeschichte Kaltzeiten und Warmzeiten kennt, ist das Verhältnis zwischen Russland und den USA von periodischen Temperaturwechseln gekennzeichnet. Die Abrüstungsinitiative, die der neue US-Präsident Obama und der russische Präsident Medwedew angekündigt haben, könnte das Ende einer Zwischeneiszeit einläuten.

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So wie die Erdgeschichte Kaltzeiten und Warmzeiten kennt, ist das Verhältnis zwischen Russland und den USA von periodischen Temperaturwechseln gekennzeichnet. Die Abrüstungsinitiative, die der neue US-Präsident Obama und der russische Präsident Medwedew angekündigt haben, könnte das Ende einer Zwischeneiszeit einläuten. Seit die Amerikaner in Osteuropa eine Raketenabwehr aufbauen und die Russen in Georgien einmarschierten, war das Klima rau. Obamas Bereitschaft, den auslaufenden Start-Vertrag für strategische Atomwaffen neu zu verhandeln, sein Moskaubesuch schon im Juli sind Signale an die Russen, aber auch an die Europäer, die sich von Vorgänger Bush öfter als Russenfreunde missverstanden sahen. Das neue Wort im US-Spiel heißt „Interessen“. Mehr Zusammenarbeit sei möglich, wenn man sich statt auf neue alte Machtspiele auf gemeinsame Interessen konzentriere: Abwehr iranischer Atompläne, Anti-Terror-Kampf, Stabilisierung der Weltwirtschaft. Das klingt schon mal nüchterner als die Bush-Rhetorik, in der oft eine Erinnerung an kalte Kriege mitschwang. Euphorie rechtfertigt der neue Ton alleine aber nicht. Die US-Raketenabwehr bleibt, Russland setzt den KSE-Vertrag über konventionelle Waffen in Europa weiter aus. Da ist noch viel Frost aufzutauen. bib

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