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Pflege: Unter Niveau

An Konzepten für eine Pflegereform fehlt es nicht. Doch bisher ist die Politik nicht bereit, dafür auch zu investieren.

Ein Erkenntnisproblem haben wir nicht mehr. Fast so lang, wie es die Pflegeversicherung gibt, diskutieren wir nun schon über Pflegemängel und -missstände, die würdelose Verwahrung alter Menschen, ihre Satt-sauber-Abfertigung und die Notwendigkeit einer grundlegenden Neuausrichtung. Doch noch immer reiht sich Kommission an Kommission, liefern Hundertschaften gut bezahlter Experten kiloweise bedrucktes Papier, versehen mit Ratschlägen, was zu tun wäre, wenn man denn mal zu Potte käme. Nach sieben Jahren ist jüngst sogar der Regierungsbeirat fertig geworden, man mag es kaum glauben, doch leider, die Legislatur ist schon wieder zu Ende. Da darf jetzt auch das Konkurrenzkonzept nicht fehlen. Wohlgemerkt, die Vorschläge sind gut und richtig, vonnöten sind neben besserer und würdevoller Pflege auch mehr Investitionen in Infrastruktur, altengerechtes Wohnen, flexibles Betreuen. Doch solang einflussreiche Politiker glauben, das alles ließe sich aus der Portokasse bestreiten, können wir munter weiterdiskutieren. Einen Beitragsaufschlag um 0,2 Punkte, wie ihn die Union nun zaghaft anvisiert, braucht es allein schon, um das bisherige Niveau zu halten.

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