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Was zur Wahlentscheidung gehört: Hoffnung ist Bürgerpflicht
Wandel ist möglich. Ideen, die die Krise beenden, gibt es genug. Auch gute. Wir entscheiden. Das ist das Beste.

Stand:
Deutschland fehlt es an Hoffnung und Tatkraft, oder? Jedenfalls ist das der Eindruck des Wahlkampfes und der vielen, vielen „Wahlarenen“ auf verschiedenen Kanälen. Aber der Eindruck trifft es nicht ganz; und er trifft auch nicht auf die Mehrheit zu.
Die Mehrheit der Wahlberechtigten wird wählen, trotz allem, trotz manchen Missmuts. Manche tun es gerade deshalb.
Mehr als die absolute Mehrheit, mehr als eine Zweidrittelmehrheit wird an die Urnen gehen. Das ist doch schon was. Und zwar nicht zuletzt ein Anlass für Hoffnung.
Mehr noch: Wäre es nicht das Wort, das der, na ja, Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, für sich reklamiert, könnte man sagen: ein Anlass für Zuversicht. Dieses Wort steht laut Duden für „festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung in der Zukunft, auf die Erfüllung bestimmter Wünsche und Hoffnungen“. Jawohl, so ist es!
Darum wird es wichtig, dass sich wahlkämpfende Parteien, die nach der Wahl absehbar koalieren wollen, im Endspurt, das Ziel vor Augen, nicht (mehr) nur beschimpfen. Das erschwert und verlangsamt die kommende, dringend nötige Konsenssuche unnötig.
Wie wir morgen leben, hängt davon ab, wie die Politiker nach der Wahl handeln. Also von Montag an.
Sich nicht gegenseitig schwächen
Die Parteien schulden den Bürgern, ihren Wählern, dass sie den Weg in eine gute, eine bessere Zukunft zeigen. Sie müssen das Land so rasch wie möglich aus der Krise führen, dürfen sie nicht verlängern.
Besser ist es, sich dafür auf eigene Stärken zu besinnen, anstatt sich gegenseitig zu schwächen. Reden alle vom Niedergang, wird der eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Ganz im Sinne von „No, we can’t“.
Barack Obama hat es vorgemacht
Mehr gewonnen wird aber mit „Hope and Change“, mit Hoffnung und Wandel, auch Hoffnung auf Wandel. Barack Obama hat es seinerzeit in den USA vorgemacht; wir hier sollten nun nicht Donald Trump nachmachen.
Wandel ist möglich. Ideen dafür gibt es genug, auch gute. Und wir sind der Souverän. Wir entscheiden mit der Wahl, welche Ideen unsere Vertreter verfolgen sollen.
Die Beliebtheit der Kanzlerkandidaten ist nicht gerade berauschend. Was vielleicht genau damit zu tun hat: Sie bekämpfen einander, fast bis zuletzt. Zwist statt Eintracht macht aber niemandem Hoffnung.
Daraus könnte eine psychische Malaise werden. Eine Depression. Nun geht es darum, die Tatkraft zu zeigen, die für anhaltende Zuversicht nötig ist. Weil daraus Optimismus entsteht. Hoffen wir das Beste.
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