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Meinung: Wer wagt, verliert

KOALITIONSKRISE IN BRANDENBURG

Brandenburgs Vizeregierungschef Jörg Schönbohm bläst auf der ganzen Linie zum Rückzug. Seine Solidaritätsadresse an USPräsident Bush, die rüde Angriffe auf die rot-grüne Bundesregierung enthält, nennt er einen „Fehler". Der leidenschaftliche Polarisierer will sich in Zukunft mäßigen. Seine ständigen Attacken auf Kanzler Gerhard Schröder und die SPD hatten Ministerpräsident Platzeck und seine Genossen zur Weißglut gebracht. Doch die Koalitionskrise in Potsdam ist damit noch nicht beigelegt. Persönliche Befindlichkeiten und taktisches Kalkül spielen hinein. Das Verhältnis zwischen Platzeck und Schönbohm ist belastet, weil der 65-jährige vor dem 16 Jahre Jüngeren nicht den gleichen Respekt zeigt wie vor Manfred Stolpe. Auch sieht sich die CDU im Aufwind und lässt das die SPD spüren. Teile der SPD halten deshalb die Zeit für gekommen, Schönbohm rechtzeitig vor der Landtagswahl 2004 in die Opposition zu schicken. Lästige Neuwahlen wären nicht nötig, weil die PDS als Ersatz bereitsteht. Allerdings weiß die SPD, dass ein Koalitionsbruch allein wegen der Bush-Resolution nicht zu vermitteln wäre. Deshalb wird die große Koalition vorerst wohl weiter bestehen. Mit einem geschwächten Schönbohm, der künftig vorsichtiger agieren wird. ma

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