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Neben der Neuaufstellung der Bahn beschäftigt Schnieder auch der Stillstand mehrerer Autobahnprojekte

© dpa/Fabian Sommer

Milliarden für Autobahnprojekte: Verkehrsminister Schnieder fordert mehr Geld für Straßen

Es sei nicht zu erklären, dass baureife Projekte nach jahrelanger Planung jetzt verhindert würden, beklagt der Minister. Die Verkehrserfordernisse seien klar.

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Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder pocht auf mehr Geld für den Aus- und Neubau von Autobahnen. Der CDU-Politiker sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, es sei nicht zu erklären, dass baureife Projekte, die jahrelang geplant worden seien, jetzt nicht gebaut werden könnten. Es gebe noch Nachholbedarf in den laufenden Etatberatungen. „Ich würde es begrüßen, wenn wir mehr Mittel für Neu- und Ausbau bekämen.“

Schnieder sprach von verkehrlichen Erfordernissen, die aus guten Gründen so festgelegt worden seien. „Wenn wir die so umsetzen wollen, dann müssen wir auch schauen, dass wir dafür ausreichend Geld bekommen“. Dabei bezog er sich unter andere auf die Prognose, dass der Güterverkehr auf deutschen Straßen bis 2040 um ein Drittel zunehmen werde.

Keine Freigabe für zahlreiche Projekte

Das Verkehrsministerium sieht für Autobahnen und Bundesstraßen für den Zeitraum 2026 bis 2029 ein Defizit von rund 15 Milliarden Euro. Für zahlreiche Projekte, für die bis 2029 Baurecht erwartet wird, könne auf Basis der aktuellen Finanzplanung keine Freigabe erteilt werden.

Finanzminister Klingbeil betont, dass bereits so viel in den Verkehr investiert werde, wie nie zuvor

© imago/Christian Spicker/IMAGO/Christian Spicker

Die Länder forderten Klarheit vom Bund, viele Ländervertreter äußerten Kritik an der Bundesregierung. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sagte, die Bundesregierung nehme für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur so viele Milliarden in die Hand wie nie zuvor. Die Verantwortung, wie das Geld ausgegeben werde, trage Schnieder.

Dieser betonte mit Blick auf das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur, dass dies nur für den Erhalt der Straßen und Schienen und den Brückenneubau vorgesehen sei. Die Finanzierung dafür sei weitestgehend angemessen. „Aber das ist nicht für Aus- und Neubau gedacht.“ Der werde aus dem normalen Verkehrshaushalt bezahlt. Dieser soll deutlich schrumpfen. Schnieder sagte weiter: „Es wurden sogar Gelder für den Erhalt vom Verkehrshaushalt in das Sondervermögen verlagert“.

Fehlende Gelder seien auch ein Grund, warum Baustellen in Deutschland oft so lange dauern. „Wenn es schnell gehen soll, verlangen die Firmen natürlich auch oft mehr Geld. Da muss man sich dann gut überlegen, ob man sich das leisten will“, so der Verkehrsminister. (dpa)

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