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Im hochfrequentierten Mauerpark sollen zusätzliche Müllcontainer aufgestellt werden, kündigt die Pankower Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki an.

© dpa/Joerg Carstensen

Mit einem Roboter gegen den Müll: Senat legt Bericht zur Strategie „Saubere Stadt“ vor

Seit 2018 berichtet der Senat über seine Bemühungen, die Vermüllung Berlins zu verringern. Gerade in den vergangenen Jahren gelang das nicht.

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Reinigungsroboter, längere Öffnungszeiten von Recyclinghöfen, mehr Sperrmüllaktionstage: Der Senat hat in einem Bericht an das Abgeordnetenhaus dargelegt, welche Maßnahmen in Berlin derzeit umgesetzt werden oder in der Planung sind, um gegen die Vermüllung in der Stadt vorzugehen.

„Wir wollen saubere Straßen und saubere Parks, damit sich Berlinerinnen und Berliner und natürlich auch Gäste in unsere Stadt wohl fühlen“, sagte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos, für SPD), der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der landeseigenen Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) ist. „Mit einer Reihe von Maßnahmen und Projekten gehen wir gegen Vermüllung vor und steigern das Bewusstsein für Abfallvermeidung, richtige Abfalltrennung und Recycling.“

Bereits 2018 hat der Senat in Kooperation mit der BSR eine Gesamtstrategie „Saubere Stadt“ beschlossen, damit „insbesondere illegale Sperrmüllablagerungen und die Vermüllung ganzer Kieze dauerhaft reduziert werden.“ In dem 22-seitigen Umsetzungsbericht, der dem Tagesspiegel vorliegt, werden detailliert die einzelnen Maßnahmen aufgelistet, die der Senat seitdem umgesetzt hat. Von der Erhöhung der entsprechenden Bußgelder für illegal entsorgten Müll, über die Ausweitung der Verantwortlichkeit der BSR für bestimmte Grün- und Erholungsanlagen bis hin zu Werbekampagnen und Aufklärungsprojekten in Schulen.

Neue Maßnahmen werden in dem Bericht nur wenige angekündigt. So soll in einer Kooperation mit dem Roboterhersteller Angsa-Robotics ein Reinigungsroboter entstehen, „welcher auf die selbständige Erfassung und Beseitigung von Littering-Abfällen in Parks und auf Grünflächen spezialisiert ist“. Außerdem sprach Schwarz sich dafür aus, die Öffnungszeiten in Recyclinghöfen auszuweiten. Ein Modellversuch auf einem Recyclinghof in Neukölln werde zurzeit ausgewertet, heißt es in dem Bericht. Der Erfolg der Gesamtstrategie „Saubere Stadt“ sei „schwer messbar“, sagte Schwarz. Wahrscheinlich sei dies eine Aufgabe, die kein Ende habe.

Mehr Müll in den Parks seit der Corona-Pandemie

Messbar ist hingegen zum Teil das Müllaufkommen in der Stadt. Und das hat in den vergangenen Jahren trotz der vom Senat beschriebenen Gegenmaßnahmen zugenommen. Der Bezirk Mitte gibt etwa an, dass das Müllaufkommen in den öffentlichen Abfallbehältern von 656 Tonnen im Jahr 2020 auf 987 Tonnen im Jahr 2021 angewachsen ist. Gerade in den Park- und Grünanlagen berichten die Bezirke über Probleme bei der Müllentsorgung.

„Die Ursache der in den letzten Jahren extremen Zunahme der Vermüllung der öffentlichen Grünflächen hat mit der Übernutzung dieser Flächen durch die Nutzer zu tun“, teilte etwa das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Danny Freymark mit. Viele Bezirke verweisen auf die Folgen der Corona-Pandemie und in diesem Zusammenhang „auf zusätzliche Abfälle wie Einwegverpackungen von mitgebrachten Speisen oder Sperrmüll“.

Dass auch letzterer immer noch eine Herausforderung für die Bezirke ist, zeigt eine Zahl der BSR. Trotz Einführung und Ausweitung sogenannter Sperrmüllaktionstage muss die BSR jährlich immer noch bis zu 40.000 Tonnen Sperrmüll beseitigen.

Schwarz verwies am Dienstag darauf, dass viele Maßnahmen, wie die Aufklärungskampagnen in den Schulen erst langfristig wirken würden. Es sei wichtig die Aufmerksamkeit für das Thema hochzuhalten. „Ein Schlüssel werden die Bürger selbst sein“, sagte Schwarz.

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