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Schmausen und staunen. Die neue Show „Eskapaden“ bietet Artistik und Ente. Unter anderem.

© Palazzo Berlin

Palazzo-Premiere nach Pandemie-Pause: Berliner Eskapaden mit Überraschungstalent

Hans-Peter Wodarz und Kolja Kleeberg begrüßen zur ersten großen Gala im Zelt am Bahnhof Zoo prominente Gäste. Dabei ist auch ein ehemaliger Regierender Bürgermeister.

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Die Sängerin führt sich mit einem eindrucksvoll starken Kraftakt ein: Auch während des einhändigen Handstandes trifft die Irin Niamh O‘ Reilly souverän jeden Ton. Ahnt sie, dass gegen Ende der Palazzo-Premiere ihr trotzdem jemand mit Verve die Show stehlen wird?

Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie empfangen die Sterne-Köche Hans-Peter Wodarz und Kolja Kleeberg als Gastgeber am Freitagabend die altvertrauten Gesichter der Berliner Gesellschaft. Britt Kanja und Günther Krabbenhöft sind gekommen, um die neue Show „Eskapaden“ zu feiern.

Gäste aus dem Crazy Horse

Elvira Bach sitzt mit Familie in einer Nische am äußeren Rund, Andrej Hermlin ist dabei, Alice Brauner, Pyronale-Maestro Mario Hempel, Berlins führender Geburtshelfer Wolfgang Henrich, Sascha von The BossHoss und Walter Momper und Frau Anne. Dazu Repräsentanten einschlägiger Institutionen zwischen dem Crazy Horse in Paris und dem Cirque du Soleil in Montreal.

Die kanadische Clownin Mooky Cornish liefert sich mit dem Schweizer Comedian Gregor Schaller eine Show-Schlacht zwischen Chaos und Komik.

Sterneköche im Service

Derweil helfen die beiden besternten Gastgeber der im Gänsemarsch auftretenden Kellnerschar vorbildlich Teller mit Thunfischtatar auf Avocado-Olivenbett flott an die Tische zu bringen, dazu Flaschen mit Wein und Wasser.

Auch alte Stammkunden von Wodarz sind angereist aus Wiesbaden, wo er in den 80er Jahren im Nassauer Hof Furore machte. Jovial erkundigen sie sich nach dem Befinden des BER.

Die Ente ist Wodarz in den Jahrzehnten nie leid geworden. Erfrischende Noten gewinnt die confierte Keule hier dank eingelegter Zitrone und roter Zwiebelcreme.

Krafttanz in der Zirkuskuppel

Nach der langen Pandemie-Entwöhnung scheint es immer noch so, als leuchteten die Farben heller, als hätten die Gänge, wie das indische Tomaten-Linsen-Curry, einen intensiveren Geschmack.

370
Gäste passen in das Zelt am Zoo

Trapezkünstler krafttanzen in der Zirkuskuppel, und die „Brothers in Law“ spielen bis zum schokoladigen Finale à la Königin von Saba auch dann, wenn die Gäste sich auf ihr Essen konzentrieren. Rund 370 Gäste passen in das Zelt am Zoo, und so viele werden es an diesem Abend wohl auch sein.

Überraschungsauftritt. Michael Müller und Mooky Cornish beim Duett.

© Elisabeth Binder

Manche halten den Atem an, als der ukrainische Balance-Akrobat Vladimir Omelchenkov auf seinen mehrstöckigen Türmen aus wackeligen Rohren und fragilen Podesten auf- und abklettert. Auch die kasachischen Schleuderbrett-Artisten Ilya und Misha machen mit ihrer Sprungwucht Gänsehaut.

Cooles Lächeln im Luftring

Entspannter betrachten die Zuschauer die Einlagen von Lena Ries am Luftring, die bei den unglaublichsten Verrenkungen immer noch ein cooles charmantes Lächeln auf ihre Lippen zaubert. Auch Jongleur Bertan Canbeldek schafft mit zehn Bällen in der Luft eine Illusion von Leichtigkeit.

Irgendwann macht Mooky, die Clownin, sich auf die Suche nach einem Partner aus dem Publikum. Normalerweise ist das ein gefürchteter Moment, aber hier entdeckt sie nach nur wenigen Abfuhren ein echtes Showtalent.

Der frühere Regierende Bürgermeister Michael Müller folgt ihr nicht nur auf die Bühne und liest mit voller Stimme romantische Texte vor.

Die beiden singen auch noch das Duett „Tonight“ aus der Westside Story wie ein eingespieltes Bühnenpaar stimmgewaltig und mit reichlich Drama.

Soll man Hans-Peter Wodarz glauben, wenn er später versichert, das sei weder geplant noch abgesprochen oder gar geprobt gewesen? Auch egal. Dieser artistische Akt zeigt ohne Verrenkungen, was alles möglich ist, wenn die Bürde eines Amtes erstmal abgeschüttelt ist. Und doch: In Wiesbaden wär‘ das nicht passiert.

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