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© Foto: Berlin Food Week

Pilztartar, Melonen-Thunfisch, Steak aus dem 3D-Drucker: Die „Berlin Food Week“ setzt dieses Jahr auf pflanzliche Alternativen

Vom 10. bis 16. Oktober findet das Food-Festival in Berliner Restaurants statt. Tierisches Fleisch kommt dabei nicht auf den Tisch.

Das Steak aus Blumenkohl, der Kaviar aus Tomate, das Tatar aus Pilzen: Fleisch wird man bei der diesjährigen „Berlin Food Week“ vergeblich suchen, zumindest solches, das von Tieren stammt. Unter dem Motto „Vom Rinde verweht“ servieren bei dem Festival vom 10. bis 16. Oktober über 50 Restaurants in der ganzen Stadt ein vegetarisches oder veganes Menü oder Gericht, das normalerweise nicht auf der Karte steht.

Bei dem so genannten „Stadtmenü“ steht immer eine pflanzliche Proteinquellen im Mittelpunkt. Ein Prozent des Umsatzes der Wirte soll an Klimaschutzprojekte gespendet werden. Bereits im letzten Jahr setzte die Berlin Food Week auf das Motto Nachhaltigkeit – da hatte allerdings in vielen Restaurants trotz dessen katastrophaler Klimabilanz Fleisch auf den Tellern gelegen. Da ist das diesjährige Motto konsequenter.

Mit dabei sind unter anderem das Pots im Ritz Carlton, Clärchens Ballhaus, Spindler, Frühstück 3000, das Bonvivant Cocktailbistro oder das Schneeweiss in Friedrichshain. Das Gute für alle, die sich vegetarisch oder pflanzlich ernähren: Sie können in dieser Woche auch in Restaurants essen, die normalerweise eine eher fleischlastige Speisekarte haben.

Die Brasserie Colette Tim Raue serviert zum Beispiel ein veganes Menü mit eingelegtem Spargel, Kräuterseitling und geschmorter Pfefferaubergine (fünf Gänge, 65 Euro). Und Michelin-Stern-Küchenchef Eberhard Lange bringt im Hugos in der Budapester Straße „Thunfisch“ aus Wassermelone und fermentierten Wiesenchampignon auf den Tisch (drei Gänge, 109 Euro inklusive Getränkebegleitung).

Doch neben Gemüse in der Hauptrolle setzt das Festival auch auf Fleischersatzprodukte, vor allem auf das „New Meat“ von Kooperationspartner Redefine Meat. Das israelische Start-up stellt unter anderem Rindersteaks auf Pflanzenbasis im 3D-Drucker her, nach eigenen Angaben ohne ungesunde Zusatzstoffe. Serviert wird das bei der Berlin Food Week zum Beispiel in der Hafenküche in Rummelsburg.

Bisher ist das allerdings bestimmt nicht für jede:n was: Struktur und Aussehen des veganen Steaks erinnern zwar tatsächlich stark an die tierische Version, der Geschmack ist jedoch leicht künstlich; wer nicht unbedingt etwas Fleisch-ähnliches braucht, greift lieber zu gut zubereiteten Pflanzen, die noch als solche zu erkennen sind. Viele der angebotenen Gerichte sollten selbst die härtesten Omnivoren überzeugen können, dass Gemüse keine langweilige Beilage sein muss.

Die Berlin Food Week findet seit 2014 jährlich statt, mit einer Ausnahme im Coronajahr 2020. Mit gegründet wurde sie von Michael Hetzinger, der bis heute dabei ist. „Unser Festival sollte für die Themen Food und Gastronomie so etwas sein wie die Fashion Week für die Mode“, sagt er. Nachhaltigkeit sei dabei von Anfang an ein Aspekt gewesen, wenn auch nicht so vordergründig wie mittlerweile.

Neben dem Stadtmenü ist auch das „House of Food“ im Bikini Berlin Teil des Festivals, Interessierte können sich dort am 14. Und 15. Oktober Stände von Food-Start-ups und Manufakturen anschauen, der Eintritt ist frei. Die Reservierungen für das Stadtmenü erfolgen über die jeweiligen Restaurants. Alle Infos unter www.berlinfoodweek.de.










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