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Die „Icon of the Seas“, zurzeit das größte Kreuzfahrt-Schiff der Welt.

© imago/Martin Wagner

Podcast „Gradmesser“ über Kreuzfahrten: Schlimmer geht’s nimmer?

Manche Reedereien versprechen, schon 2030 „klimaneutrale“ Kreuzfahrten anzubieten. Mobilitätsforscher Stefan Gössling erklärt, warum er das skeptisch sieht und was der Klima-Super-GAU bei Kreuzfahrten ist.

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Immer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff. 2023 haben rund drei Millionen Deutsche eine Hochsee-Reise gebucht, in diesem Jahr dürften es noch mehr werden. Und jeder dieser Passagiere ist pro Woche im Durchschnitt für CO₂-Emissionen von rund 820 Kilogramm verantwortlich, sagt Mobilitätsforscher Stefan Gössling.

Das liegt unter anderem daran, dass aktuell noch alle Kreuzfahrtschiffe mit fossilen Treibstoffen fahren, viele auf hoher See sogar noch mit extrem umweltschädlichem Schweröl. Die Kreuzfahrtindustrie verspricht nun, bis zum Jahr 2050 „klimaneutral“ zu sein, manche Reedereien kündigen Klimaneutralität sogar schon bis 2030 an – also in sechs Jahren.

Stefan Gössling, Professor an der Universität im schwedischen Kalma, ist angesichts dieser Versprechungen sehr skeptisch. Das liegt unter anderem an fehlenden Alternativen zum fossilen Treibstoff. Es gibt zwar theoretisch die Möglichkeit, zum Beispiel grünes Methanol zu nutzen. Aber, sagt Gössling im Gradmesser: „In der Menge, in der das passieren müsste, und in der Kurzfristigkeit der Zeit, die wir dafür haben, bin ich da sehr skeptisch, dass das klappen kann.“

Segeln als Alternative zur klassischen Kreuzfahrt?

Zu viele Hindernisse blockieren noch den Weg hin zur klimaneutralen Schifffahrt, ganz ähnlich wie beim Flugverkehr. Zum Beispiel müsste der Ausbau der erneuerbaren Energien noch sehr viel schneller voranschreiten. Außerdem ist der klimaschonende Treibstoff aktuell auch noch extrem teuer. „Solange es keine Politik gibt, die Einzelanbieter zwingen würde, jetzt diese viel teureren Treibstoffe zu nutzen, wird das auch keiner freiwillig machen“, ist Gössling überzeugt.

Tourismus- und Mobilitätsexperte Professor Stefan Gössling.

© Peter Herrman

Im Klima-Podcast spricht er außerdem darüber, was für viele Menschen den Reiz einer Kreuzfahrt ausmacht, warum Segeln nur bedingt eine Alternative ist und wo die EU und Nationalstaaten, aber auch einzelne Häfen Einfluss auf Reedereien nehmen könnten. Und er erklärt, warum ein Flug nach Neuseeland mit anschließender Kreuzfahrt in die Antarktis aus Sicht eines Klimaforschers der „Super-GAU“ unter den verschiedenen Urlaubsvarianten ist.

Der nächste Gradmesser erscheint am 30. August. Darin sagt Tourismusforscher Wolfgang Strasdas, wie wir nachhaltig reisen und trotzdem die Welt entdecken können.

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