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Politik: 250 Seiten Möllemann

Das Buch des Politikers über die FDP soll Ende März erscheinen

Jürgen W. Möllemann droht gerne. Aber nicht immer macht er auch seine Drohungen wahr. Vielleicht haben die Freunde und Feinde des FDP-Politikers aus diesem Grund seine Ankündigung, er werde in Kürze ein „Abrechnungsbuch“ veröffentlichen, nicht ganz ernst genommen. Doch das Werk aus der Feder des einstigen Spitzenmannes der Liberalen kommt. Nicht schon in den nächsten Tagen, aber doch recht bald. Vermutlich Ende März, Anfang April könnte es nach Informationen des Tagesspiegels soweit sein. Geklärt ist auch die Frage des Verlags: Bertelsmann in München macht das Buch.

Für einen Erscheinungstermin im Frühjahr spricht, dass Möllemanns Manuskript dem Vernehmen nach den Lektoren des Hauses Bertelsmann zur Begutachtung bereits vorliegt. Am Ende könnte die von ihm selbst angekündigte Abrechnung mit einigen führenden FDP-Kollegen 220 bis 250 Seiten stark sein, inklusive der Ausführungen über seine politischen Strategien. Bei Bertelsmann hofft man, dass das Buch seinem Arbeitstitel „Klartext“ wirklich alle Ehre macht. „Brisantes“, das auch den aktuellen Krach bei den Liberalen widerspiegelt, müsse schon drinstehen. Das war, wie zu hören ist, eine Forderung des Verlages an den prominenten Autor. Aus einem einfachen Grund: Politikerbücher, in denen nur „geschwafelt“ wird, sind in Branchenkreisen als Ladenhüter verpönt. Die Gefahr wird bei Möllemann freilich als nicht allzu groß eingeschätzt. Um klare Worte ist der Politiker selten verlegen.

Doch nicht immer redet Möllemann Klartext. Einen Anhörungstermin vor der Bundestagsfraktion am Dienstag sagte er kurzfristig ab: Eine dringende Operation. Dass das der einzige Grund ist, glaubt nicht jeder. Möllemann droht der Hinauswurf aus der Fraktion in Berlin wie auch aus der im NRW-Landtag. In Berlin gilt sein Ausschluss als sicher, in Düsseldorf ist die Lage unklarer. Was liegt näher als der Versuch, das aussichtsreichere Verfahren zuerst zu absolvieren? Unanständig findet Möllemanns Freund Wolfgang Kubicki solche Überlegungen. Andere überlegen schon anderes: Möllemann könne, wenn er weiter nicht erscheine, auch schriftlich angehört werden. Für den Fall, dass er sich doch persönlich äußern will, hat die Bundestagsfraktion einen neuen Termin vorgeschlagen: den 11. Februar, ein paar Tage nach den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen.

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