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Politik: 400 Palästinenser kommen frei

Die israelische Regierung hat am Sonntag die Freilassung von weiteren 400 palästinensischen Häftlingen beschlossen. Im Gazastreifen starben drei Mitglieder der radikal-islamischen Hamas-Organisation. (29.05.2005, 19:01 Uhr)

Jerusalem/Gaza - Die Freilassung der 400 Häftlinge werde die gemäßigte Führung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas stärken, sagte der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon in Jerusalem. Für die Freilassung, die bereits im Februar bei einem Nahost-Gipfel im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich vereinbart worden war, stimmten 18 Minister bei drei Gegenstimmen.

«Trotz unserer ernsten Kritik an der palästinensischen Autonomiebehörde werden wir wie versprochen 400 Häftlinge auf freien Fuß setzen», sagte Scharon. Bei den Gefängnisinsassen handelt es sich israelischen Medienberichten zufolge um Palästinenser, die nicht an Anschlägen beteiligt waren. Viele von ihnen hätten weniger als zwei Drittel ihrer Haftstrafe verbüßt. In einem ersten Freilassungsschritt hatte Israel 500 Häftlinge freigelassen, die ihre Strafen überwiegend abgesessen hatten.

Der palästinensische Minister für Häftlingsangelegenheiten, Sofjan Abu Saida, kritisierte am Sonntag aber, Israel sei bei der Auswahl der Häftlinge nicht zur Zusammenarbeit bereit gewesen. Zudem habe die überwiegende Zahl der Häftlinge mehr als zwei Drittel der Strafen verbüßt.

Israelische Soldaten erschossen im Westjordanland einen mit einem Messer bewaffneten Palästinenser. Der Mann habe in der Stadt Hebron versucht, die Soldaten anzugreifen, sagte eine Militärsprecherin in Tel Aviv. Die Soldaten hätten den Palästinenser vor den Schüssen mehrmals aufgefordert, auf Distanz zu bleiben. Drei Mitglieder der radikal-islamischen Hamas-Organisation starben am Sonntag im Gazastreifen, als ihre Waffen vor Angriffen auf israelische Ziele vorzeitig explodierten. (tso)

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