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Bundeskanzler Friedrich Merz sitzt auf der Regierungsbank.

© imago/Klaus Martin Höfer

75 Prozent der Bürger sind mit dem Kanzler unzufrieden: Jetzt kratzt Merz an Scholz’ Negativrekord

Der Kanzler steht unter Druck und verzeichnet immer schlechtere Werte. Auch die Wähler der Koalitionspartner SPD und CSU überzeugt die Arbeit des CDU-Chefs nicht.

Stand:

Haushaltsdebatte, Rentenstreit, Russlands Angriffskrieg: Bundeskanzler Friedrich Merz durchlebt schwierige Tage, ist an vielen Stellen gefordert. Und der CDU-Chef verzeichnet dazu immer schlechtere Umfragewerte, wie nun auch das Trendbarometer von RTL und ntv zeigt.

Nachdem die Zufriedenheit der Wählerinnen und Wähler mit der Arbeit des CDU-Chefs über mehrere Wochen auf demselben Niveau verharrte, ist sie jetzt um zwei weitere Punkte auf einen neuen Tiefstand gefallen.

In dieser Forsa-Umfrage hatten sich im Juni, rund einen Monat nach dem Amtsantritt, noch 42 Prozent zufrieden über Merz geäußert. Danach rauschten die Werte runter – auf aktuell nur noch 23 Prozent. Mehrheitlich zufrieden sind nur die Anhänger der CDU. 75 Prozent sind demnach unzufrieden mit der Arbeit von Merz. Olaf Scholz kam im Juli 2024 auf 76 Prozent Unzufriedenheit, Negativrekord für den Ex-Kanzler.

Hoher Anteil an Nichtwählern und Unentschlossenen

Die Anhänger der Oppositionsparteien, aber auch die der Koalitionspartner sind mit der Arbeit des Bundeskanzlers nicht zufrieden. Bei den SPD-Wählern sind es 70, bei denen der Schwesterpartei CSU immerhin 52 Prozent.

Politische Kompetenz trauen die Deutschen mit einer Mehrheit von 54 Prozent keiner Partei zu. Auf die Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werde, nennen 17 Prozent die Union, ein Plus von einem Punkt. Der SPD sprechen fünf Prozent politische Kompetenz zu, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Die Grünen liegen in dieser Frage unverändert bei ebenfalls fünf Prozent.

Die AfD wird von 13 Prozent genannt, das ist ein Punkt weniger als zuletzt. Um einen Punkt auf vier Prozent geht es hier für die Linke aufwärts.

Wichtigstes politisches Thema für die Menschen in Deutschland ist aktuell der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Friedensbemühungen. 33 Prozent der Befragten nannten dies als Topthema. Die Befragung fand zwischen Dienstag vergangener Woche und dem Montag statt – in dieser Zeit wurde der Wert von 33 Prozent ermittelt. Am Freitag und Montag nannten 48 Prozent den Krieg als wichtigstes Thema. Hintergrund sind die Diskussionen um den von US-Präsident Donald Trump präsentierten 28-Punkte-Plan.

Dahinter folgen die Arbeit der Bundesregierung (29 Prozent) und die allgemeine wirtschaftliche Lage (23 Prozent) sowie gleichauf die Diskussion um die Zukunft des Rentensystems (22 Prozent). Die weiteren Themen: US-Politik/Lage in den USA (15 Prozent), Umwelt, Klima beziehungsweise Klimakonferenz (12 Prozent), Naher Osten (8 Prozent), Bundeswehr (7 Prozent) und Zuwanderung (6 Prozent).

Bei der Sonntagsfrage gab es in dieser Erhebung im Vergleich zur Vorwoche kaum Bewegung. Lediglich beim BSW geht es leicht aufwärts: Die Partei erreicht drei Prozent und wird damit vom Umfrageinstitut Forsa in dieser Woche wieder ausgewiesen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wäre aber genauso wenig wie die FDP, die ebenfalls bei drei Prozent liegt, weiter nicht im Bundestag vertreten.

  • AfD 26 Prozent
  • CDU/CSU 25
  • SPD 14
  • Grüne 12
  • Linke 11
  • BSW 3
  • FDP 3
  • Sonstige 6

Interessant: Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen liegt mit 26 Prozent deutlich über dem Anteil der Nichtwähler bei der vergangenen Bundestagswahl (17,9 Prozent).

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (lem)

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