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AfD-Gründer Bernd Lucke, heute Vorsitzender der Partei ALFA (Allianz für Fortschritt und Aufbau)

© dpa/Michael Kappeler

Kritik an der Alternative für Deutschland: AfD-Gründer Lucke nennt Ex-Partei "unmenschlich und nicht zu ertragen"

Bernd Lucke geht mit seiner früheren Partei hart ins Gericht. Nicht nur mit der Forderung nach einem Waffeneinsatz gegen Flüchtlinge verfolge die AfD "eine hässliche Politik".

Nach den umstrittenen Äußerungen der AfD-Spitze (Alternative für Deutschland) zu einem Waffeneinsatz gegen Flüchtlinge an der Grenze hat Bernd Lucke den Kurs der einst von ihm gegründeten Partei scharf kritisiert. „Der Umgang der AfD mit Flüchtlingen ist inhuman, unmenschlich und nicht zu ertragen“, sagte Lucke der „Augsburger Allgemeinen“.

Die AfD verfolge „eine hässliche Politik, sie will die Leute nicht in Deutschland haben“, sagte Lucke. Er attackierte seine früheren Weggefährten Frauke Petry und Alexander Gauland. „Sie haben dieser Radikalisierung keinen Einhalt geboten, sondern sie auch noch befördert.“

Lucke hatte die AfD im Juli verlassen, nachdem er als Parteichef abgewählt worden war. Gemeinsam mit anderen AfD-Mitgliedern, die sich über den „Rechtsruck“ in der Partei empörten, gründete er die Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa).

AfD-Chefin Petry hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, Polizisten müssten illegalen Grenzübertritt verhindern und dabei „notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen“. Damit löste sie einen Proteststurm aus. Ihre Stellvertreterin Beatrix von Storch hatte die Äußerung noch weiter zugespitzt. Später bemühte sich die Partei um Schadensbegrenzung.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD angemahnt. Die Sorgen der AfD-Anhänger müssten von den etablierten Parteien ernst genommen werden, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Die AfD ist eine Partei, die stark rechtspopulistische Meinungen vertritt, die teilweise den Werten unserer freiheitlich- demokratischen Grundordnung zuwider laufen“, sagte Haseloff. Aber: „Wir müssen zu Kenntnis nehmen, dass die AfD Sorgen weiter Teile der Bevölkerung thematisiert“, sagte er weiter. „Eine platte Dämonisierung ihrer Anhänger ist wenig einfallsreich und bewirkt nur das Gegenteil.“ (dpa)

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