
© dpa/Heiko Rebsch
AfD-Politiker in der russischen Botschaft: Besuch bei Putin-Ehrung löst Kritik aus
Nach der Teilnahme an einer Veranstaltung zu Putins Geburtstag in Berlin geraten AfD-Politiker aus Sachsen-Anhalt in die Kritik. Was Vertreter der Parteien dazu sagen.
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Drei AfD-Landtagsabgeordnete aus Sachsen-Anhalt haben am Dienstag an einer Veranstaltung in der russischen Botschaft in Berlin teilgenommen und damit Kritik auf sich gezogen.
Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge ehrten der Chefredakteur des rechtsextremen „Compact“-Magazins, Jürgen Elsässer, und der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, in der Botschaft den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zu dessen 73. Geburtstag am 7. Oktober wurde eine „Putin-Silber-Medaille“ vorgestellt, die das Magazin vertreibt.
Landesfraktionsspitze der AfD sieht kein Problem
Die AfD bestätigte die Anwesenheit der Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider, Florian Schröder und Frank Otto Lizureck. Co-Fraktionschef Oliver Kirchner sagte, er sei darüber informiert gewesen und habe kein Problem damit. Man müsse sich sowohl mit Amerika als auch Russland und Iran auseinandersetzen. „Man sollte zu allen dieser Länder vernünftige Kontakte aufbauen“, so Kirchner.
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Landtagspolitiker der anderen Parteien kritisierten den Besuch. Die AfD suche und pflege den Kontakt zu Autokraten, sagte die Fraktionschefin der Linken, Eva von Angern. Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann betonte, es sei wichtig, dass darüber berichtet werde. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Heuer sagte, Teile der AfD-Fraktion hätten den Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung definitiv verlassen.
„Herr Tillschneider sitzt im Plenum mit einer Kaffeetasse, auf der das Bild von Wladimir Putin drauf ist. Deswegen überrascht mich das nicht“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle.
Auf Nachfrage, ob auch AfD-Bundestagspolitiker bei dem Termin waren, sagte ein Sprecher der Fraktion, ihm seien keine Teilnehmer bekannt. (dpa)
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