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AfD-Fraktionschefin Alice Weidel bei der Generaldebatte im Bundestag.

© dpa/Michael Kappeler

AfD-Fraktionschefin im Bundestag: Alice Weidel geht in Spendenaffäre in die Offensive

Die Generaldebatte nutzt AfD-Fraktionschefin Alice Weidel zur Verteidigung in der Spendenaffäre und zum Angriff auf die CDU. Angela Merkel kanzelt sie ab.

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat die anderen Parteien scharf angegriffen und ist in der Debatte um dubiose Spenden aus dem Ausland in die Vorwärtsverteidigung gegangen. „Moralische Vorhaltungen müssen wir uns von Ihnen nicht machen lassen“, sagte sie am Mittwoch in der Generaldebatte über den Etat 2019 von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Kommen sie raus aus ihren Glashäusern und hören Sie auf mit Steinen zu werfen, die sie selbst treffen“. Sie betonte, das Geld sei zurückgezahlt worden. „Es gab keine Bargeldkoffer, die hin- und hergetragen wurden und deren Inhalt in Schubladen verschwunden ist, und an deren Verbleib sich niemand mehr erinnern kann oder will“, sagte sie mit Blick auf die CDU-Spendenaffäre.

Über das eigentliche Thema, den Haushalt, sprach Weidel hingegen nur am Rande. Merkel sagte zu Beginn ihrer Rede mit Blick auf Weidel: „Das Schöne an freiheitlichen Debatten ist, dass jeder über das spricht, was er für das Land für wichtig hält.“

Die AfD hatte zuvor bestätigt, dass im vergangenen Jahr rund 130.000 Euro von einer Schweizer Pharmafirma an Weidels AfD-Kreisverband Bodensee überwiesen wurden. Zudem gab es eine weitere hohe Spende aus den Niederlanden. Die Angelegenheit habe die Steuerzahler keinen Cent gekostet, betonte Weidel. Der SPD warf sie dubiose Spenden der Rüstungsindustrie an den Hamburger Landesverband und ein „unüberschaubares Geflecht“ an Medienbeteiligungen vor.

„Sie wollen über Parteispenden reden. Also gut, also reden wir auch über schwarze Kassen und das bis heute nicht aufgeklärte Bimbes-System von Helmut Kohl.“ Man könne auch über die illegalen Spenden der hessischen CDU reden und ihre „angeblichen jüdischen Vermächtnisse“. Sie betonte mit Blick auf die eigene Affäre: „Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir haben es erkannt, reagiert und zurückgezahlt.“ 

Die Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt inzwischen gegen Weidel wegen des Anfangsverdachts eines Verstoßes gegen das Parteiengesetz. Das Ermittlungsverfahren richte sich gegen insgesamt vier Personen - gegen Weidel und bereits seit vergangener Woche gegen drei Mitglieder ihres AfD-Kreisverbandes Bodenseekreis. (dpa)

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