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Allensbach-Umfrage zeigt Abwärtstrend: Vertrauen in Bundesverfassungsgericht und Regierung stark gesunken
Das Vertrauen der Deutschen in zentrale Institutionen hat seit 2021 deutlich abgenommen. Parteien schneiden mit nur 17 Prozent am schlechtesten ab.
Stand:
Das Vertrauen der Deutschen in zentrale staatliche Institutionen, Parteien und Medien ist seit 2021 kontinuierlich gesunken. Das Bundesverfassungsgericht genießt zwar weiterhin die höchsten Werte, doch auch hier gab es deutliche Verluste. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten vertrauen dem Karlsruher Gericht. Allerdings lag dieser Wert vor vier Jahren noch bei 81 Prozent – ein Rückgang um 18 Prozentpunkte.
Noch deutlicher fiel der Vertrauensverlust bei der Bundesregierung aus. Nur gut jeder Vierte (28 Prozent) sprach ihr das Vertrauen aus, nach 48 Prozent im Jahr 2021 – ein Einbruch um 20 Prozentpunkte. Immerhin: Im Vergleich zu 2023, als der Wert bei nur 23 Prozent lag, konnte sie leicht zulegen.
Dem Bundestag vertrauen gut ein Drittel (36 Prozent) der Umfrageteilnehmer. Parteien genießen mit 17 Prozent das geringste Vertrauen – nicht einmal jeder Fünfte sprach sich für sie aus.
Auch die Medien mussten Verluste hinnehmen: Während 2021 noch 39 Prozent der Befragten Zeitungen, Zeitschriften, Online-Medien, Radio und Fernsehen vertrauten, sind es aktuell nur noch gut ein Fünftel (22 Prozent).
Wenig Interesse am Verfassungsgericht
Trotz des vergleichsweise hohen Vertrauens in das Bundesverfassungsgericht zeigen die Deutschen wenig Interesse an dessen Arbeit. Nur knapp jeder Vierte (23 Prozent) gab an, sich für die Entscheidungen aus Karlsruhe zu interessieren. Lediglich 14 Prozent verfolgten die Berichterstattung über den Streit um die gescheiterte Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin näher.
Die Tatsache, dass Politiker die Richter wählen, stößt auf Skepsis: Nur etwa jeder Fünfte (21 Prozent) hält das für richtig. Allerdings fand mehr als die Hälfte (54 Prozent) es richtig, einen Kandidaten, der nicht überzeugt, auch nicht zu wählen.
Das Allensbach-Institut befragte zwischen dem 22. November und dem 4. Dezember insgesamt 1029 Personen mündlich. Die Fehlerspanne beträgt je nach Prozentwert zwei bis drei Prozentpunkte, hieß es. (epd/KNA)
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