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Der Iran startet Drohnen während einer zweitägigen Drohnenübung an einem ungenannten Ort (Symbolbild).

© Foto: AFP/HO/IRANISCHES ARMEEBÜRO

Update

Allianz der Paria-Staaten: Iran schickt kaputte Drohnen an Russland

Russland soll für seinen Angriffskrieg auf die Ukraine nun erste Drohnen aus dem Iran erhalten haben. Putins Truppen seien aber „nicht zufrieden“.

Der Iran hat einem US-Medienbericht zufolge erste Drohnen an Russland für den Einsatz in der Ukraine geschickt. Wie die „Washington Post“ am Montag unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtete, wurden bereits am 19. August mindestens zwei verschiedene Typen an unbemannten Flugzeugen geliefert.

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Die russische Armee kann die zusätzlichen Waffensysteme dringend gebrauchen, etwa im Kampf gegen die Himars-Mehrfachraketenwerfer. Die Ukraine setzt die US-amerikanischen Waffensysteme effizient bei der Landesverteidigung ein. Allerdings hätten die russischen Streitkräfte bei ersten Tests der iranischen Drohnen mit zahlreichen Fehlfunktionen zu kämpfen gehabt. Die Russen seien „nicht zufrieden“.

Kremlsprecher Dmitri Peskow reagierte auf den Bericht der Staatsagentur Tass zufolge: „Die „Washington Post“ hat in letzter Zeit viele Falschinformationen veröffentlicht.“ Belege für die Behauptung legte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin nicht vor. Die Entwicklungen zum Iran haben sich seinen Worten zufolge dynamisch entwickelt und werden es weiter.

Welche Drohnentypen der Iran an Russland geliefert haben soll, ist derweil nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass UAVs vom Typ Schahed 191 und Schahed 129 Teil des Deals der beiden Staaten sind. Beide Systeme sind in der Lage, gelenkte Raketen zu tragen. Vorbilder der Schahed 129 sind die US-amerikanische MQ-1 Predator und die israelische Hermes 450, die den Iranern vor einigen Jahren in die Hände gefallen sind.

Die Drohnentypen des Iran

Die Schahed 129 soll mit mindestens vier Raketen bestückt werden können und vom Iran schon mehrmals im In- und Ausland eingesetzt worden sein, berichtet der Think Tank American Enterprise Institute. Unter anderem sollen auch die Hamas, die Hisbollah, die Huthi-Rebellen im Jemen und Syrien über diese Drohnenart verfügen.

Die Schahed 191 hat eine maximale Flugzeit von viereinhalb Stunden und kann zwei Raketen transportieren. Sie ist leichter als die 129 und kann mit 300 Kilometern pro Stunde eine doppelt so hohe Maximalgeschwindigkeit erreichen.

Die Schahed 149, eine Weiterentwicklung der 129, soll vom Typ der von der Ukraine erfolgreich eingesetzten türkischen Bayraktar-Drohne ähneln. Experten schätzen allerdings, dass der Iran selbst nur über wenige Exemplare verfügt und deshalb nicht bereit sein wird, diese Systeme abzugeben. Neben den nun gelieferten Drohnen geht die US-Regierung dem Bericht der „Washington Post“ zufolge davon aus, dass der Iran noch Hunderte weitere Drohnen an Moskau liefern wird.

[Lesen Sie auch: Iranisch-russischer Drohnendeal: So kann die Ukraine die Himars-Killer aus Teheran stoppen (T+)]

Unterdessen wird auch darüber spekuliert, wie die Drohnen unschädlich gemacht werden können. Abschüsse durch Kampfflugzeuge sind dokumentiert jedoch selten. Eine weitere Möglichkeit haben die Russen im Kampf gegen die türkischen Bayraktar-Drohne gezeigt. Sie hatten zuletzt erfolgreich die Kommunikation zwischen Bodenpersonal und Drohne gestört.

Erste Berichte, dass Russland iranische Kampfdrohnen erwerben wolle, gab es schon im Juli. So habe offenbar eine russische Regierungsdelegation einen iranischen Flughafen für eine Vorführung angriffsfähiger Drohnen besucht, hieß es. Putin war ebenfalls im Juli für ein Gipfeltreffen mit seinem iranischen und türkischen Kollegen in Irans Hauptstadt Teheran gereist. (mit dpa)

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