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Ein Mann geht an einem Wohnblock vorbei, dessen Mittelteil nach einem Luftangriff vor einem Jahr fehlt (Symbolbild).

© dpa/AP/Vadim Ghirda

ARD-Deutschlandtrend: Knappe Mehrheit der Deutschen gegen ukrainische Gebietsabtretungen an Russland

Fast die Hälfte der Befragten hält die Waffenlieferungen an die Ukraine für angebracht. Ein weiteres Thema der Umfrage war die Benachteiligung von Frauen in Deutschland.

Knapp jeder zweite Deutsche hält Waffenlieferungen an die Ukraine für angemessen. Das geht aus einer Umfrage von infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervor. 47 Prozent der Befragten sagten, sie hielten die Unterstützung der Ukraine mit Waffen derzeit für angebracht.

Eine überwiegende Mehrheit der Deutschen finde zudem, dass die Ukraine in erster Linie selbst entscheiden müsse, wann sie sich auf Verhandlungen mit Russland einlasse. Sieben von zehn Deutschen (73 Prozent) stimmten dieser Aussage zu, 21 Prozent stimmten nicht zu.

Dass für eine Beendigung des Krieges die Regierung in Kiew auch gewisse Gebiete an Russland abtreten sollte, findet nur jeder dritte Deutsche (35 Prozent) – eine knappe Mehrheit von 54 Prozent stimmt dem nicht zu.

Mehrheit der Deutschen sieht Frauen sozial benachteiligt

Der ARD-Deutschlandtrend ging zudem der Frage nach, ob Frauen in Deutschland benachteiligt sind – die Mehrheit der Deutschen bejaht diese Einschätzung: Bei Löhnen und Gehältern sehen drei von vier Frauen (77 Prozent), aber auch 59 Prozent der Männer die Benachteiligung von Frauen als stark oder sehr stark an.

Bei der Absicherung im Alter bezeichnen 71 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer Frauen als stark oder sehr stark benachteiligt. Bei der Pflege von Angehörigen sind es gut zwei Drittel (69 Prozent) der Frauen und 54 Prozent der Männer.

Sechs von zehn Frauen sehen sich auch bei der Besetzung von Führungspositionen (61 Prozent) sowie der Betreuung von Kindern (60 Prozent) stark oder sehr stark benachteiligt. In diesen Bereichen stimmen dem auch 47 beziehungsweise 46 Prozent der Männer zu.

Unter den deutschen Parteien kümmern sich der Umfrage zufolge am ehesten die Grünen um die Interessen von Frauen. Gut jeder vierte Wahlberechtigte (27 Prozent) nennt sie bei dieser Frage. Dahinter folgen die SPD sowie die Linke mit jeweils 10 Prozent. Von der Union sagen dies lediglich 4 Prozent, von der AfD 3 Prozent, von der FDP 1 Prozent der Befragten.

Insgesamt 44 Prozent wollten diese Frage nicht beantworten oder waren der Meinung, keine Partei kümmere sich in Deutschland um die Interessen von Frauen. Von den befragten Frauen sagte dies jede Zweite. Das Institut Infratest dimap befragte für den ARD-„Deutschlandtrend“ von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.311 Wahlberechtigte telefonisch und online. (epd/Reuters)

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