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Johann Wadephul (CDU), der Außenminister, ist in Nahost unterwegs.

© dpa/Kay Nietfeld

Außenminister reist in Nahen Osten: Wadephul lotet aus, wo Deutschland helfen kann

Kuwait, Katar, Israel und Ägypten: Bundesaußenminister Johann Wadephul soll auf seiner Nahostreise sondieren, was Deutschland tun kann, falls Frieden im Gazakrieg geschlossen wird.

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Die Bundesregierung zeigt im Nahen Osten aktiv ihre Bereitschaft, den Friedensprozess zu unterstützen. Außenminister Johann Wadephul ist gegenwärtig in der nahöstlichen Region unterwegs, um nach Tagesspiegel-Informationen auszuloten, welcher Art und in welchem Umfang die deutsche Hilfe nach einem Ende des Gazakriegs sein kann. Er hat dafür in enger Absprache mit Bundeskanzler Friedrich Merz (beide CDU) seine Reise ausgeweitet.

Vorgesehen waren Besuche in Kuwait zum Golfkooperationsrat und in Katar, das zu den Vermittlern zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas gehört. Wadephul reist nun auch nach Israel und Ägypten. Hintergrund ist die wachsende Hoffnung auf Frieden.

Eine noch nie dagewesene Situation in der Region

Der Außenminister sagte während der Reise, seit Kriegsbeginn vor zwei Jahren habe es noch nie eine solche Situation gegeben. Vorangegangene Male hatten keine Entspannung gebracht. Dieses Mal, sagte Wadephul der ARD, gehe es nach dem Plan von US-Präsident Donald Trump um eine längerfristige Lösung. Die Vorstellungen darüber würden sehr breit geteilt, sowohl auf israelischer als auch auf arabischer Seite.

Auf die Frage, ob man Trump dankbar sein müsse, entgegnete Wadephul: „Ich finde schon.“ Der Präsident habe erkannt, dass es auf die USA ankomme und sein Gewicht in die Waagschale geworfen. Das müsse man anerkennen.

2000
palästinensische Gefangene sollen freikommen.

Über die Umsetzung des US-Plans wird im ägyptischen Scharm El-Scheich verhandelt. Israel und die islamistische Hamas sprechen nicht direkt miteinander, sondern über Vermittler.

Als Erstes geht es um die Freilassung der verbliebenen 48 israelischen Geiseln durch die Hamas. Im Gegenzug sollen knapp 2000 palästinensische Gefangene freikommen.

An den Gesprächen nehmen Trumps Sondergesandter Steve Witkoff und überraschend auch wieder sein Schwiegersohn Jared Kushner teil. Kushner ist in der Region stark vernetzt und hat maßgeblich auf die „Abraham-Abkommen“ hingewirkt. Sie verbinden Israel diplomatisch und wirtschaftlich mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan.

Wadephul kommt von Beratungen mit der israelischen Regierung, so seinem Amtskollegen Gideon Saar, nach Scharm El-Scheich. Er wird dort als persönlicher Emissär des Kanzlers angesehen.

Merz hatte eine aktive Rolle Deutschlands angekündigt. Auf die stärkste Volkswirtschaft Europas und drittstärkste der Welt richten sich dementsprechend Hoffnungen im Rahmen des Aufbaus nach einem Friedensschluss.

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