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Rifaat Makkawi

© Foto: FES/Ahmed Makram

Auszeichnung für sudanesischen Anwalt: Wie Rifaat Makkawi für Gerechtigkeit kämpft

Rifaat Makkawi setzt sich im Sudan für die Opfer von Gewalt, Willkür und Vertreibung ein. Jetzt wird er für seinen Einsatz mit dem Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung geehrt.

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Wer einen brutalen Diktator stürzen will, braucht sehr viel Mut. Vor gut dreieinhalb Jahren haben Sudanesinnen und Sudanesen unter Beweis gestellt, wie weit Furchtlosigkeit, Entschlossenheit und gewaltfreier Widerstand tragen können.

Sie verwandelten eine landesweite Revolte in eine Revolution und bereiteten der Herrschaft von Langzeit-Despot Omar al Bashir ein Ende. Im April 2019 war seine Herrschaft Vergangenheit.

Es begann eine Zeit des demokratischen Aufbruchs, die vor gut einem Jahr mit einem Putsch der Armee jäh endete. Heute haben die Militärs in einem der ärmsten Länder der Welt das Sagen – und Rifaat Makkawi viel Arbeit.

Der Anwalt und Aktivist kämpft seit Langem für die Schwachen, kümmert sich um die Opfer von Willkür, Vertreibung und Gewalt. Es geht ihm dabei um Gerechtigkeit, die Versöhnung erst möglich macht. Dafür wird der 59-Jährige am heutigen Dienstag mit dem diesjährigen Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung geehrt.

Rifaat Makkawis ist einer, dem das Recht am Herzen liegt. Die Schwachen, die Unterdrückten sind seine Klientel. Um für sie etwas zu erreichen, muss man zuweilen die Mächtigen herausfordern und ihnen Zugeständnisse abtrotzen. Das geht gerade in Zeiten der Despotie mit großen persönlichen Risiken einher.

Doch davon lässt sich der Jurist weder beirren noch aufhalten. Beharrlich und unerschrocken engagiert er sich, zum Beispiel in dem von ihm mitbegründeten gemeinnützigen „Zentrum für Rechtshilfe für das Volk Place“ (People’s Legal Aid Center).

Sudanesen feiern 2019 das Ende der Diktatur.

© Foto: AFP/Ozan Kose

Dorthin können sich all jene wenden, die Opfer von staatlichen Übergriffen geworden sind und kein Geld für professionelle Beratung haben. Insbesondere Kinder, Frauen und Menschen mit Behinderung bekommen bei Place ehrenamtliche Hilfe.

Welch große Bedeutung Makkawi einer funktionierenden Demokratie und Zivilgesellschaft beimisst, macht eines seiner weiteren Projekte deutlich: die INSAF-Kampagne für Übergangsgerechtigkeit. Dabei geht es um die politische und gerichtliche Aufarbeitung von Gewalt und Unterdrückung, um die Rechenschaftspflicht der Täter und Wiedergutmachung für die Opfer.

Das schließt gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen mit ein. Denn am Ende sollen Vertrauen und Gleichheit stehen - Grundvoraussetzungen für Demokratie und Frieden. Für beides setzt sich Rifaat Makkawi ein. Im Namen der Menschenrechte.

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