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Bereit zu Gesprächen über Corona-Prämie: Bahn will Lokführerstreik im Personenverkehr abwenden
Die GDL hatte zuletzt eine Corona-Prämie von 600 Euro verlangt. Die Verhandlungen sollten schnellstmöglich aufgenommen werden.
Stand:
Die Deutsche Bahn signalisiert Gesprächsbereitschaft über die von der Gewerkschaft GDL geforderte Corona-Prämie. Man wolle einen "materiellen Schritt" auf die Lokführergewerkschaft zugehen, heißt es laut einem Vorabbericht der "Bild am Sonntag" aus Verhandlungskreisen.
Damit wolle die Deutsche Bahn einen erneuten Lokführerstreik im Personenverkehr abwenden. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) habe die Verhandlungsführer der Bahn zuvor gebeten, einen Schritt auf die GDL zuzugehen. Die Verhandlungen sollten schnellstmöglich aufgenommen werden.
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Die GDL hatte zuletzt eine Corona-Prämie von 600 Euro verlangt. Die von der Gewerkschaft geforderten 3,2 Prozent Lohnerhöhung will die Bahn nicht sofort, sondern in zwei Schritten zahlen: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.
Die GDL hat auf ihrer Internetseite Streiks im Güterverkehr ab dem 21. August und erneute Streiks im Personenverkehr ab dem 23 August angekündigt. Die Streiks sollen demnach am 25. August beendet werden. Bereits eine erste Streikwelle der GDL in der vergangenen Woche war von der Bahn sowie in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit als unverhältnismäßig kritisiert worden. Ein Vorwurf lautete, der GDL gehe es lediglich eine Profilierung gegenüber der rivalisierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die weitaus größere EVG hatte sich mit der Bahn bereits im vergangenen Jahr auf einen Tarifabschluss geeinigt.
GDL-Chef Claus Weselsky wies die Kritik zurück und bezeichnete das Tarifangebot der Bahn als unzureichend.
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