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Bundestagswahl ab 16?: Mehrheit der Deutschen lehnt Senkung des Wahlalters ab
Mehr als 60 Prozent der Bundesbürger sprechen sich gegen das Wählen ab 16 Jahren aus. Das sind deutlich weniger als noch vor sieben Jahren.
Stand:
Die Mehrheit der Deutschen ist nach einer Umfrage weiter gegen eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre - aber die Ablehnung bröckelt. Wie das Insa-Institut für die „Bild“-Zeitung ermittelte, lehnen derzeit 62 Prozent der Befragten es ab beziehungsweise eher ab, dass künftig Bundesbürger ab 16 Jahren bei Bundestagswahlen wählen dürfen.
Lediglich Wählerinnen und Wähler der Grünen sind nicht mehrheitlich gegen eine solche Änderung des Wahlrechts (48 Prozent). Von allen anderen Wählergruppen wurde eine Absenkung des Wahlalters auf Bundesebene jeweils mehrheitlich abgelehnt.
Vor siebeneinhalb Jahren waren es in einer Allensbach-Befragung für die Bertelsmann-Stiftung noch 80 Prozent. Eine Wahlalter-Senkung befürworten jetzt 27 Prozent, damals waren es nur 13 Prozent. 7 Prozent ist diese Frage derzeit egal, 4 Prozent können oder wollen sich nicht positionieren.
Auch eine Verlängerung der Legislaturperiode von vier auf fünf Jahre, wofür es inzwischen im Bundestag eine Mehrheit gibt, stößt bei den meisten Deutschen auf Ablehnung. 45 Prozent der 1001 von Insa Befragten lehnen die Verlängerung ab oder zumindest eher ab. 34 Prozent finden die Verlängerung gut oder eher gut. 17 Prozent ist dieses Anliegen egal, und weitere fünf Prozent können oder wollen keine Auskunft geben.
„Wenn die Politik eine Mehrheit der Deutschen für die Senkung des Wahlalters und die Verlängerung der Legislaturperiode im Bund haben will, muss sie noch viel Überzeugungsarbeit leisten“, sagte Meinungsforscher und Insa-Chef Hermann Binkert der „Bild“. Von Insa repräsentativ befragt wurden 1001 Bundesbürger ab 18 Jahren im Zeitraum vom 19. bis 22. Mai. (dpa, AFP)
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