zum Hauptinhalt
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo gab ihre Präsidentschaftskandidatur in Rouen bekannt.

© Thomas Samson/AFP

Frankreich-Wahlen 2022: Bürgermeisterin von Paris will erste Präsidentin Frankreichs werden

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat ihre Kandidatur für die französische Präsidentschaftswahl 2022 angekündigt. Im linken Lager gibt es aber noch mehr Bewerbungen.

Stand:

Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, will bei der französischen Präsidentenwahl im kommenden Jahr für die Sozialisten antreten. Die 62 Jahre alte Sozialistin gab am Sonntag im nordfranzösischen Rouen offiziell ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im April 2022 bekannt. „Ich will, dass alle Kinder Frankreichs dieselbe Chance bekommen, die auch ich bekommen habe“, sagte Hildago. „Ich bin Kandidatin, um unseren Kindern, all unseren Kindern eine Zukunft zu bieten.“

Hidalgo, Tochter eines Arbeiters und einer Näherin, wurde in Spanien geboren. Seit 2014 ist sie Bürgermeisterin der Hauptstadt und die erste Frau in diesem Amt. Auf diesem Posten hat sie sich den Ruf einer Vorkämpferin für mehr Umweltschutz erarbeitet. Sie ließ die Fahrradwege ausbauen und führte fast flächendeckend Tempo 30 ein.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

In ihrer Rede sagte Hidalgo, ein Leitmotiv ihrer möglichen Amtszeit wäre Respekt vor dem Planeten und der Menschenwürde. Lehrern, Pflegekräften, Polizisten und Feuerwehrleuten stellte sie Lohnerhöhungen in Aussicht. Dem amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron warf sie vor, die Gesellschaft gespalten zu haben.

In Umfragen für die erste Runde der Wahl im April 2022 kommt Hidalgo auf etwa acht Prozent. Die Meinungsforscher erwarten in der zweiten Runde eine Stichwahl zwischen dem amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron und der Vorsitzenden des rechtsextremen Rassemblement National (früher Front National), Marine Le Pen. Die beiden liegen zwischen 20 und 24 Prozent. Aus dem konservativen Lager hat unter anderem der ehemalige EU-Chefunterhändler für den Brexit, Michel Barnier, sein Interesse angemeldet.

Die Pariser Bürgermeisterin ist Parteimitglied der französischen Parti Socialiste.

© Thomas Samson/AFP

Dass Macron, der seit 2017 im Amt ist, mit seiner noch recht neuen Partei La République en Marche die Parteienlandschaft umgekrempelt hat, hat auch dem linken Lager geschadet - es ist tief gespalten. Hidalgos Popularität hat darunter aber nicht gelitten. Will sie eine Chance haben, Frankreichs erste Staatspräsidentin zu werden, müsste es ihr vor allem gelingen, die Linke zu einen.

Bei den Sozialisten entscheiden die Mitglieder, wer für die Partei ins Rennen gehen soll. Hidalgos einziger parteiinterner Konkurrent ist bislang der frühere Agrarminister Stephane Le Foll.

Im weiteren linken Lager gibt es aber noch mehr Bewerbungen. So will etwa der ehemalige Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg als Unabhängiger antreten, zwei weit linksstehende Bewerber haben ihre Kandidatur angekündigt, und die Grünen, die bei den Kommunalwahlen 2020 gut abgeschnitten haben, wollen ebenfalls mit einem eigenen Personalvorschlag punkten. Will Hidalgo in die zweite Wahlrunde kommen, muss sie die Linken und Grünen hinter sich scharen. (Reuters, dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })