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Jetzt plakatieren sie wieder. Die Caritas will sich die Wahlwerbung der Parteien genauer ansehen und auf Populismus abklopfen.

© Wolfgang Kumm/dpa

Aktion gegen Populismus: Caritas will über Wahlkampf wachen

Der Caritasverband sorgt sich um Populismus und das Schüren von Vorurteilen durch politische Parteien. Deshalb will er im Bundestagswahlkampf eine Art Wächterrolle übernehmen.

Der Caritasverband hat angekündigt, sich diesmal aktiv in die Bundestagswahl einzumischen – und zwar in einer Art Wächterrolle. Gerade in Zeiten von Populismus sei es wichtig, Stellung zu beziehen, sagte Caritas-Präsident Peter Neher. „Unsere freiheitliche, offene Gesellschaft baut auf Solidarität, Mitmenschlichkeit und Respekt. Daran wollen wir erinnern, wenn Debatten entgleisen und Menschen Vorurteile schüren.“

Mit der vor allem auf soziale Medien konzentrierten Aktion „Wählt Menschlichkeit“ wolle man in den 37 Tagen bis zur Bundestagswahl zum einen Unentschlossene erreichen, die noch nicht wissen, welche Partei sie wählen sollen und ob sie überhaupt zur Wahl gehen, betonte der Caritas-Präsident. „ Und wir wollen zum Nachdenken anregen, was den Wert einer offenen Gesellschaft ausmacht.“ Schwerpunkte sollen daher Themen wie Zuwanderung, Europa, Bildung und soziale Gerechtigkeit sein.

Auf der Website werden Vorurteile mit der Wirklichkeit abgeglichen

Die Aktion „Wählt Menschlichkeit“ wird von Caritas-Mitarbeitern, Bischöfen und Prominenten unterstützt. Auf der Website waehlt-menschlichkeit.de finden sich beispielsweise interaktive Fragestellungen, über die sich gängige Vorurteile mit der Wirklichkeit abgleichen lassen. Das reicht von der Entwicklung der Mietpreise über die Menge der Eingebürgerten und der rechtsmotivierten Straftaten bis hin zu den Zulassungszahlen für Porsche-Fahrzeuge.

Gleichzeitig wird für bürgerschaftliches Engagement geworben, etwa um Flüchtlinge bei der Jobsuche zu unterstützen. Und auch die Wahlprogramme der großen Parteien finden sich auf der Website verlinkt - einschließlich dem der AfD. Wahlempfehlung gibt es keine. Nur die Einladung, "genau hinzuschauen, welche Partei sich für was stark macht. Und was das für unser Zusammenleben in Deutschland heißt."

Die Caritas ist Deutschlands größter Wohlfahrtsverband. Er beschäftigt mehr als 600.000 Mitarbeiter in fast 25.000 Einrichtungen und Diensten und wird von rund einer halben Million Ehrenamtlichen und Freiwilligen unterstützt.

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