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US-Präsident Donald Trump

© Reuters/Jonathan Ernst

Trump stellt eigene Pressekonferenzen infrage: „Das ist die Zeit und Mühe nicht wert“

Der US-Präsident empört mit zweifelhaften Ratschlägen. Nun keilt er wieder gegen die Medien – und nährt die Vermutung, dass er seine Corona-Briefings streicht.

US-Präsident Donald Trump ist der Ansicht, seine täglichen Pressekonferenzen zur Corona-Krise seien seine Zeit nicht wert. Die Medien würden "Rekord-Einschaltquoten erhalten und das amerikanische Volk bekommt nichts als Fake News", schrieb der Präsident am Samstag im Onlinedienst Twitter. "Das ist die Zeit und Mühe nicht wert!"

Hintergrund sind Trumps Äußerungen über mögliche Desinfektionsmittel-Injektionen für Corona-Patienten, die vor zwei Tagen für Fassungslosigkeit und Spott gesorgt haben. "Was ist der Zweck von Nachrichtenkonferenzen im Weißen Haus, wenn die Lamestream-Medien nichts als feindselige Fragen stellen und sich dann weigern, die Wahrheit oder Fakten genau zu berichten", schrieb Trump weiter. Dabei ließ er ein Wortspiel mit den von ihm verachteten "Mainstream-Medien" nicht aus.

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Mit seinem Tweet schien Trump Medienberichte zu bestätigen, wonach er aus Frustration über Fragen zu seinem Umgang mit der Coronavirus-Pandemie erwäge, die manchmal mehr als zwei Stunden langen täglichen Pressekonferenzen zu beenden.

Trump hatte am Donnerstagabend angeregt, eine Behandlung von Coronavirus-Patienten mit Lichtbestrahlung oder sogar der Injektion von Desinfektionsmitteln zu prüfen. Er bezog sich dabei auf Erkenntnisse, dass Sonnenlicht und Desinfektionsmittel Viren töten können - wohlgemerkt auf Oberflächen oder in der Luft, nicht im menschlichen Körper.

Nach seinen aufsehenerregenden Aussagen trat Trump am Freitag nur 19 Minuten lang vor die Presse. Fragen von Journalisten ließ er nicht zu. Am Samstag fand dann gar keine Pressekonferenz statt.

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Meinungsumfragen hatten zuletzt gezeigt, dass die Presseunterrichtungen Trumps Popularität bei den Wählern nicht gestärkt hat. Einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von AP-NORC zufolge glaubten die meisten US-Bürger - und eine erdrückende Mehrheit der Demokraten - Trump nicht, wenn es um den Gesundheitsnotstand geht, mit dem das Land konfrontiert ist.

Die USA sind die Nation mit den weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Fällen und Todesopfern. Inzwischen wurden dort mehr als 936.000 Infektionen und über 53.500 Tote gemeldet. (AFP)

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