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 Bundeskanzler und Parteivorsitzender Friedrich Merz

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Datendiebe verkaufen Kontakte: Handynummern von Merz & Co im Internet aufgetaucht

Sensible Mobilnummern von Regierungsmitgliedern und hochrangigen Beamten sind einem Medienbericht zufolge online verfügbar. Das BSI warnt vor erhöhtem Risiko für gezielte Angriffe.

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Nach Recherchen des „Spiegel“ sind die Mobilfunknummern des Bundeskanzlers, mehrerer Kabinettsmitglieder sowie führender Beamter und Militärs bei kommerziellen Anbietern im Internet auffindbar. Betroffen sind unter anderem auch Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), und Louisa Specht-Riemenschneider, Bundesbeauftragte für den Datenschutz.

Ein italienischer Hinweisgeber machte auf den Vorfall aufmerksam, nachdem er in seinem Heimatland ähnliche Entdeckungen gemacht hatte. Er wandte sich direkt an Betroffene und deutsche Behörden. In Italien lösten seine Erkenntnisse bereits behördliche Ermittlungen aus.

Das BSI bestätigte, dass die gefundene Nummer seiner Präsidentin „korrekt und weiterhin aktuell“ sei. Die Behörde sieht in der Verfügbarkeit der Daten ein „erhöhtes Risiko für gezielte Phishing-Angriffe oder Identitätsdiebstahl“. Man stehe im Austausch mit dem Bundeskriminalamt, Ministerien und Betroffenen und prüfe intensiv mögliche nächste Schritte.

Louisa Specht-Riemenschneider erfuhr erst durch die „Spiegel“-Recherche von der Auffindbarkeit ihrer Handynummer. Sie lehnt dies „klar ab“ und vertraut darauf, dass die zuständigen Behörden gegen rechtswidrige Geschäftsmodelle vorgehen. Zudem fordert sie vom Gesetzgeber, die Aktivitäten von Datenbrokern stärker einzuschränken.

Das Bundespresseamt äußerte sich aus Sicherheitsgründen nicht zu den Kommunikationsmitteln des Bundeskanzlers. (Tsp)

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