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Politik: Der Bundespräsident nennt seine Reise "rund und nützlich"

Manöverkritik will der Bundespräsident mit seinen Mitarbeitern erst nach der Rückkehr von seiner elftägigen Nahost-Reise halten. In Assuan wertete Johannes Rau seine Staatsbesuche in Israel und Ägypten sowie seine offizielle Visite in den Palästinensergebieten aber schon einmal als "rund und nützlich".

Manöverkritik will der Bundespräsident mit seinen Mitarbeitern erst nach der Rückkehr von seiner elftägigen Nahost-Reise halten. In Assuan wertete Johannes Rau seine Staatsbesuche in Israel und Ägypten sowie seine offizielle Visite in den Palästinensergebieten aber schon einmal als "rund und nützlich". Der ins Stocken geratene Friedensprozess war auf allen drei Stationen das vorrangige Thema, doch unterschied sich das Programm am Nil deutlich von den vorausgegangenen. Bestimmten in Israel und in den Palästinensergebieten politische Themen und öffentliche Auftritte das Geschehen, wurde das in Ägypten deutlich zurückgenommen.

In Israel traf Rau auch Freiwillige der Aktion Sühnezeichen und nahm sich viel Zeit für eine Diskussion mit Jugendlichen. In Ägypten war Präsident Hosni Mubarak vorranginger Gesprächspartner. Von einer angeblichen Schieflage in den Programmen zu Gunsten Israels und der Palästinensergebiete will der Bundespräsident aber nichts hören. Auch habe er es nicht so empfunden, dass das Programm am Nil am Ende "ausgefranst" gewirkt habe, wie in der Delegation kritisch angemerkt wurde. Schließlich sei er dreimal mit Mubarak zusammengekommen. Mit insgesamt zweieinhalb Stunden habe er mit dem ägyptischen Präsidenten länger gesprochen als mit dem israelischen Präsidenten und dem Regierungschef.

Nachdrücklich warb Rau auf allein drei Stationen seiner Reise für eine Wiederaufnahme der Nahost-Friedensverhandlungen. Sein Eindruck sei, dass die ägyptische Führung "und alle anderen daran interessiert sind, dass die ins Stocken geratenen Gespräche wieder in Gang kommen, damit der Frieden nicht eine Fata Morgana bleibt, keine Illusion wird, sondern aus der Utopie des Friedens die Wirklichkeit des Miteinanders wird". Jedoch gebe es in Israel, in den Palästinensergebieten und in Ägypten "sehr unterschiedliche Fragen und Antworten". Deutsche und Europäer wären deshalb schlecht beraten, sich in Einzelfragen einzumischen, warnte der Präsident.

Die ägyptische Presse berichtete über den Besuch Raus ausführlich und wertete ihn als Meilenstein in den bereits jetzt problemlosen und "hervorragenden" Beziehungen, wie Mubarak sagte.

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