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Weniger als 1000 aktive Corona-Fälle: Deutschland kann sich von Israel noch einiges abschauen
Israel hat die Pandemie in den Griff bekommen. Dank einer erfolgreichen Impfkampagne. Und mit viel Entschlossenheit.
Stand:
Da kann man mal sehen, wie es Früchte trägt, wenn man - um im Bild zu bleiben - früh sät: Israel hat die Corona-Pandemie augenscheinlich in den Griff bekommen. Weil es schneller als andere etwas dafür tat.
Während das Land politisch weiter leidet, den nächsten Wahlen entgegen taumelt, den fünften innerhalb von zwei Jahren, beträgt die Zahl der Schwerkranken seit einer Woche weniger als 100. Es gibt auch nurmehr weniger als 1000 aktive Corona-Fälle. 70.000 waren es einmal.
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Der dortige Gesundheitsminister, Juli Edelstein, ist mit Recht einigermaßen stolz. Denn diese Lage ist das Ergebnis von strategischer Entschlossenheit. Früh wurde alles vorbereitet und dann auch getan für eine erfolgreiche Impfkampagne.
Es wird gekauft, geforscht und eben allerorten und zu fast allen Zeiten geimpft. Und weiter getestet. Nur 0,2 Prozent von mehr als 11.500 Tests fielen jetzt positiv aus. Dazu funktioniert die digitale Erfassung.
„Bei uns kommt der Zug halt immer zehn Minuten zu spät.“
Fast 60 Prozent der neun Millionen Israelis sind mindestens einmal geimpft. So gibt es guten Grund - auch im bildlichen Sinn -, Corona-Beschränkungen weitestgehend aufzuheben. Demnächst soll es auch keine Maskenpflicht mehr in öffentlichen Innenräumen geben.
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Man stelle sich das hierzulande vor! Da nimmt die Impfkampagne langsam Fahrt auf, gibt es immer noch Probleme mit einem digitalen Corona-Impf-Nachweis. Und das, obwohl Deutschland als Technikland gilt. Wie kommentiert das Markus Söder, der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef, ironisch: „Bei uns kommt der Zug halt immer zehn Minuten zu spät.“
Das Thema Corona hält uns seit mehr als einem Jahr im Griff. Andere Länder zeigen, dass schneller(er) Fortschritt möglich ist. Wenn man rechtzeitig etwas dafür tut. Für die Zukunft heißt das: Entschlossen in Wissenschaft, Forschung und Digitalisierung investieren, Geld und Pläne. Das trägt dann Früchte. Bei dieser und der nächsten Pandemie. Wir haben die Wahl. Im September.
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