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Pfleger und Pflegerinnen kümmern sich auf der Intensivstation um einen Corona-Patienten.

© dpa/Sebastian Gollnow

Deutschlandweite Umfrage: Knapp 40 Prozent des Pflegepersonals erwägt Berufswechsel

Die Belastung des Pflegepersonals in der Pandemie ist für viele unerträglich geworden. Einer Studie zufolge droht dem Gesundheitssystem der Zusammenbruch.

Zahlreiche Überstunden, zu wenig Personal, hohes Infektionsrisiko – die Belastung der Pflegerinnen und Pfleger hat in der Corona-Pandemie stark zugenommen. Mittlerweile erwägen 40 Prozent der Pflegenden in Deutschland, den Beruf zu wechseln. Das ist das Ergebnis einer deutschlandweiten Umfrage der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH).

Demnach begünstigen Faktoren wie Arbeitsfähigkeit und das Verhältnis von Aufwand und Belohnung den Ausstiegswunsch, schreiben die Wissenschaftler. Die Studie zeige, dass Pflegende einen sehr hohen Aufwand leisten müssen, um eine moderate Belohnung in Form von Anerkennung, Arbeitsplatzsicherheit und höherem Lohn zu erhalten. Dieses Missverhältnis sei der größte Einflussfaktor.

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Befragt wurden 2700 pflegende Personen aus allen Bereichen (Klinik, Langzeitpflege, ambulante Pflege) zu den Arbeitsbedingungen während der Corona-Pandemie. 40 Prozent gaben an, mindestens einmal im Monat daran zu denken, den Pflegeberuf zu verlassen. Rund 30 Prozent erwägt mindestens einmal im Monat, den Arbeitsplatz innerhalb der Branche zu wechseln und rund ein Drittel will die Arbeitszeit reduzieren.

„Sowohl der Politik als auch den Arbeitgebern scheint es bisher nicht gelungen zu sein, dem Bedürfnis nach mehr Anerkennung und Belohnung zu entsprechen“, sagt Johannes Gräske, Professor für Pflegewissenschaften an der ASH und mitverantwortlich für die Studie. In der Pandemie hätten die Pflegenden den Kollaps verhindert. Nun sei es dringend notwendig, Belohnungsanreize zu setzen und die Belastung im Job nachhaltig zu senken. Andernfalls drohe dem Gesundheitssystem der Zusammenbruch.

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