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Ein Braunkohletagebau und das Braunkohlekraftwerk Neurath in Garzweiler (Nordrhein-Westfalen).

© Federico Gambarini/dpa

Update

Umweltpolitik: Doch keine Einigung auf Klimaschutzplan - ließ Gabriel Hendricks auflaufen?

In der Nacht zu Dienstag war von einer Einigung beim Klimaschutzplan in der Bundesregierung die Rede. Die gibt es nun offenbar doch nicht. Angeblich scheiterte der Plan an Gabriel.

Die Bundesregierung hat sich am Dienstagabend nicht auf einen Klimaschutzplan verständigt. Damit kann das Konzept von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nicht wie geplant an diesem Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagabend aus Regierungskreisen in Berlin. In der Nacht von Montag zu Dienstag war bereits von einem Kompromiss berichtet worden, der eine Verabschiedung im Kabinett am Mittwoch ermöglicht hätte. Diese Einigung ist nun offenbar doch nicht zustande gekommen. Zuletzt hieß es aus Verhandlungskreisen, dass vor allem Passagen zur Braunkohle noch umstritten seien.

Nach Angaben von dpa und "FAZ" scheiterte eine Einigung an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Seine Parteifreundin Hendricks steht blamiert da, weil sie nun nicht mit einem Plan zum Weltklimagipfel nach Marrakesch fliegen kann.

Hendricks will mit dem Klimaschutzplan Deutschlands Weg in eine annähernd klimaneutrale Zukunft vorzeichnen. Der Auftrag dazu kommt aus dem Koalitionsvertrag von Union und SPD. Kommende Woche nimmt die SPD-Politikerin am Weltklimagipfel in Marokko teil, der bereits am Montag begonnen hat. Formal muss Deutschland dort zwar keinen nationalen Plan vorlegen. Die Bundesregierung hatte aber angekündigt, ihn rechtzeitig fertig zu stellen - das hat nun nicht geklappt.

Vor allem die Ministerien für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft waren mit einer ersten Fassung, die Hendricks schon im April vorgelegt hatte, nicht einverstanden. Dieser erste Entwurf aus dem Umweltministerium wurde bereits in fast allen Bereichen stark abgeschwächt.

Der Klimaschutzplan soll festlegen, wie viel Treibhausgase die Bereiche Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft einsparen sollen - erst mal bis 2030. Er ist kein verbindliches Gesetz, Bundestag und Bundesrat müssen ihm nicht zustimmen. Es sind auch keine Sanktionen vorgesehen, wenn ein Sektor das Ziel nicht erreicht.

Umweltverbände und die Opposition hatten bereits im Vorhinein kritisiert, dass der Klimaschutzplan kein konkretes Datum für das Ende der Stromgewinnung aus Braunkohle enthalte. Wirtschaftsverbände, FDP und Teile der Union befürchteten dagegen zu viel Regulierung, die der Wirtschaft schaden könnte. (dpa)

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