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Atomkraftwerk Krümmel

© dpa

Kernenergie: Dramatischer Druckabfall in Krümmel

Die Betreiber des Kernkraftwerks Krümmel haben den Störfall vom Donnerstag vor einer Woche bei der Atomaufsicht in Kiel eher heruntergespielt. Der Druck im Inneren des Reaktors sank von 65 auf 20 bar ab.

Die Betreiber des Kernkraftwerks Krümmel haben den Störfall vor einer Woche mit den niedrigsten Meldestufen an die Atomaufsicht in Kiel geschickt. Aus der sogenannten Ereignismeldung, die dem Tagesspiegel vorliegt, geht hervor, dass bei der Schnellabschaltung nach einem Traformatoren-Brand eine Wasserpumpe des Speisewasserkreislaufs nach vier Sekunden ausgefallen ist. Kraftwerksmitarbeiter haben daraufhin zwei Sicherheitsventile geöffnet. Der Druck im Reaktorkern stürzte daraufhin von 65 auf 20 bar ab, der Wasserfüllstand im Siedewasserreaktor sank unter 11,6 Meter. Er musste deshalb  durch ein Sicherheitssystem wieder auf 14,07 Meter aufgefüllt werden.

Der Chef der Atomkraftsparte des Vattenfall-Konzerns in Deutschland, Bruno Thomauske, bleibt bei seiner Einschätzung: Beim Brand eines Transformators im Kernkraftwerk Krümmel sei der Reaktor selbst nicht betroffen gewesen. „Daher gingen wir davon aus, dass der Vorfall keine Bedeutung für die Öffentlichkeit hatte“, sagt Vattenfall-Sprecher Ivo Banek. Das Sozialministerium in Kiel, das die Atomaufsicht führt, widersprach dem und gab bekannt, dass der Brand doch Auswirkungen auf den Reaktor hatte.

Nach Angaben von Ministeriumssprecher Oliver Breuer kam es durch den Trafo-Brand zu einer automatischen Schnellabschaltung des Reaktors. Dabei fiel eine von mehreren Wasserpumpen „unplanmäßig“ aus. Ebenfalls „unplanmäßig“ seien zwei Sicherheitsventile geöffnet worden. Dadurch seien der Druck und der Füllstand des Kühlwassers im Reaktordruckbehälter für wenige Augenblicke abgefallen. (Tsp)

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