zum Hauptinhalt
Sebastian Edathy lebt im selbstgewählten Exil.

© dpa

Nach Kinderporno-Affäre: Edathy meldet sich aus Afrika

Der Ex-Politiker spricht über Geldsorgen und Suizid. Unerwähnt bleibt, weshalb er vor Gericht stand.

Der frühere SPD-Politiker Sebastian Edathy hat nach seinem Sturz über die Kinderporno-Affäre vor zwei Jahren nur via Facebook von sich hören lassen. Nun sucht er ein größeres Publikum. Journalisten der „Süddeutschen Zeitung“ durften ihn in seinem nordafrikanischen Exil besuchen. Sie berichten von den Lebens- und Finanznöten Edathys sowie von seiner bevorstehenden Verpartnerung mit einem örtlichen Hotelmanager. Zu schaffen macht dem früheren Innenexperten seiner Fraktion auch der Spott im Netz, den er offenbar aufmerksam verfolgt, um „im Bilde zu sein“, wie er sagt. Manchmal stellt er dann einen Strafantrag.

Er sei „eindeutig nicht pädophil“, sagt der 46-Jährige über sich. Sich Filme mit spielenden nackten Jungs aus Kanada zu bestellen, sei „unnötig und falsch“ gewesen, er habe dies wohl getan, weil er „generell ein Borderliner“ sei. Diese Filme seien straffrei gewesen, darauf beharrt er, doch man habe ihn „kleiner als ein Atom“ machen wollen. Edathy erzählt auch von seinen Suizidgedanken. Er gilt als unschuldig, das Strafverfahren gegen ihn wurde gegen eine Geldauflage eingestellt. Unerwähnt bleibt in dem Artikel allerdings, dass es dabei nicht um die Kanada-Bestellungen ging, sondern um Dateien, die Edathy auf sein Dienst-Laptop geladen haben soll. Was darauf zu sehen war, dazu hat sich Edathy nie geäußert. Er tut es auch jetzt nicht. neu

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false