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Swetlana Tichanowskaja, Kandidatin bei der Präsidentenwahl in Belarus, hat sich in Sicherheit gebracht.

© Sergei Grits,dpa

Tichanowskaja flieht aus Weißrussland: Eine Situation, auf die sie nicht vorbereitet war

Swetlana Tichanowskaja musste ins Exil gehen. Sie hat ihrem Land viel mehr gegeben, als zu erwarten war. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Frank Herold

Swetlana Tichanowskaja hat Weißrussland verlassen. Ihre Anhänger gehen jeden Abend in vielen Städten auf die Straße gegen die Diktatur des Alexander Lukaschenko. Gegen den war Swetlana Tichanowskaja bei der Präsidentschaftswahl am vergangenen Sonntag angetreten.

In die 37-jährige Frau hatten die Menschen, die jetzt von einem regelrecht entfesselten Mob aus Sicherheitskräften zusammengeschlagen werden, ihre Hoffnungen gesetzt. Doch jetzt ist Swetlana Tichanowskaja nicht mehr dabei. Wenn es ernst wird..., werden einige sagen. Doch wie zynisch ist das!

Die Nicht-Politikerin Swetlana Tichanowskaja hatte sich in eine Situation begeben, auf die sie letztlich nicht vorbereitet war und deren Folgen sie nicht abschätzen konnte. Lukaschenko hält ihren Mann und viele ihrer Mitarbeiter als Geiseln in Untersuchungshaft gefangen. Sie hat zwei kleine Kinder.

Sie hat erklärt, dass sie keine Politikerin ist. Die Opposition ist nun – wieder – ohne Anführer. Auch deshalb werden die Proteste am Ende wohl scheitern.

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Aber ein Triumph für den Diktator ist das nicht. Swetlana Tichanowskaja verdient Verständnis für ihren Schritt.

Sie hat ihrem Land sehr viel mehr gegeben, als zu erwarten war. Diese Frau hat den Beweis dafür erbracht, dass es Wichtigeres gibt als Macht.

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