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Mal wollen sie sich treffen, mal nicht: US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.

© AFP/Behrouz Mehri

Was macht die Welt: Einen Gipfel planen und auf Italien setzen

Was macht die Welt? Spielt mit Donald Trump und Kim Jong Un das Gänseblümchenspiel, setzt auf Italien und rückt Daten raus.

Donald Trump sagt das Treffen mit Kim Jong Un ab und dann wieder zu. Was ist der Plan?

Die beiden spielen das Gänseblümchen-Spiel: Er liebt mich, er liebt mich nicht... Bis zum 12. Juni, dem Gipfel-Datum, wird weitergezupft. Nun will Trump doch die „komplette Denuklearisierung“, die er gerade wütend verworfen hat. WmdW bleibt skeptisch. Wieso sollte Kim die Bombe aufgeben, die Nordkorea Aufmerksamkeit, Prestige und Sicherheit verschafft hat? Noch nie ist ein Atomstaat direkt angegriffen worden. Ob Kim nur tändelt, wurde Trump gefragt. Die Antwort: „Jeder treibt sein Spiel mit jedem.“

Flug MH17 wurde von der russischen Armee vom ukrainischen Himmel geholt. Ein Thema für Fußball-WM-Fans?

Nur insofern, als sie über die russisch-beherrschte Ukraine im Südosten einfliegen. WmdW würde den Bus nehmen. Putin weiß eben, wie man das nationale Interesse bedient: mit Nervengift, Flugabwehrraketen und Desinformatzija. Nicht so, wie die schlaffen Demokraten der EU, die an vernünftigen Interessenausgleich glauben. Putins Devise: Dein Verlust ist mein Gewinn, das Gemeinwohl ist ein Hirngespinst. Mehr als einen Blumenstrauß für Merkel schafft er nicht. Doch war in dem Strauß bestimmt ein Abhörmikrofon versteckt.

Italien setzt auf Politneuling und Neuverschuldung – che stronzo?

Weiß der Tagesspiegel-Leser, was „stronzo“ ist? Pfui! Auf Deutschland übertragen, besteht die neue Regierung aus der „Linken“ (Fünf Sterne) und der AfD (Lega) plus ein bisschen FDP (wegen der Steuersenkung). Wie dieser Verbund regieren will, entzieht sich der Fantasie. Das Sehnsuchtsland ist eigentlich pleite und hängt am Tropf der EU. WmdW setzt auf den genetischen Realismus der Italiener. Beispiel: Im Zweiten Weltkrieg hatte die Regierung Badoglio 1943 die Machtverhältnisse richtig gemessen. Die Alliierten waren auf dem Siegeszug, und Rom scherte aus dem Bündnis mit Hitler aus – was ihnen nach 1945 eine gute Presse im Westen verschaffte. Hoffen wir heute, dass die Pasta nicht so heiß gegessen wird, wie sie gekocht wird.

Ein letztes Wort zur DSGVO....

Außerordentlich lästig. WmdW verbringt seine kostbare Restlebenszeit mit Updates und Opt-ins. Der Vorteil für die Absender: So können sie kostenlos ihre Datensätze auf den neuesten Stand bringen. Die bleiben aber in deren Besitz und können zwecks Weiterbearbeitung ausgetauscht oder verkauft werden. So muss niemand auf Reklame für Dinge verzichten, die er nicht braucht. Gut ist das „Recht auf Vergessenwerden“ – auf Löschung meiner Daten. Allerdings geht unsereins ins Netz, um digital unsterblich zu werden. Am Geschäftsmodell ändert die GSGVO nichts: Wir nutzen die Dienste scheinbar für lau, aber bezahlen mit unseren Daten.

Josef Joffe ist Herausgeber der „Zeit“. Die Fragen stellte Ariane Bemmer.

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