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Paddy Ashdown, hier auf einem Foto vom Mai 2015.

© Peter Nicholls/Reuters

Paddy Ashdown: Einstiger Parteichef der britischen Liberalen im Alter von 77 Jahren verstorben

Hochangesehen war er vor allem wegen seiner Tätigkeit als UN-Repräsentant für Bosnien und Herzegowina. Nun ist Paddy Ashdown nach kurzer Krankheit verstorben.

Der ehemalige Hohe UN-Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, der Brite Paddy Ashdown, ist tot. Der hoch angesehene Politiker starb am Samstagabend nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren, wie die Liberaldemokraten in London mitteilten. Er war von 1988 bis 1999 Vorsitzender der Partei. Ashdown hatte erst im vergangenen November bekanntgegeben, dass er an Blasenkrebs litt.

Ashdown habe einen "unermesslichen Beitrag zur Förderung der Sache des Liberalismus" geleistet, erklärte seine Partei. Er werde "schmerzlich vermisst" werden. Zahlreiche Politiker, Geistliche und Vertreter aus dem Kulturbereich würdigten vor allem seine internationalen Verdienste. Ashdown schwor Bosnien und Herzegowina als UN-Beauftragter von 2002 bis 2006 konsequent auf ein funktionstüchtiges Regierungssystem ein. Er setzte damals viele widerspenstige Nationalisten ab.

Seine Kandidatur für das Amt des Afghanistan-Beauftragten der Vereinten Nationen zog er allerdings 2008 zurück. Ihm fehlte die Unterstützung der Regierung in Kabul, erklärte er damals.

Ashdown setze sich beim Brexit-Referendum 2016 für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ein. „Gott stehe unserem Land bei“, sagte er nach Bekanntgabe des Ergebnisses. Die Briten hatten mit knapper Mehrheit für die Scheidung von der EU gestimmt.

Der in Indien geborene Ashdown war für seine Leistungen vielfach geehrt worden. Königin Elizabeth II. schlug den Politiker zum Ritter. Er war auch Mitglied des britischen Oberhauses. Lord Ashdown hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder. (dpa/rtr)

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