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Menschen betreten ihr abgebranntes Haus nach einem Waldbrand in Ano Patima bei Penteli in der Region Nord-Athen.

© dpa/Socrates Baltagiannis

„Werden durch den Klimawandel häufiger“: Waldbrände für 15 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich

Ob Kanada, Griechenland oder im Amazonas: Weltweit brennen immer öfter Wälder. Eine neue Studie hat ihren massiven Beitrag zu den globalen Treibhausgasemissionen berechnet.

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Durch den Klimawandel begünstigte Waldbrände haben in der vergangenen Brandsaison für überdurchschnittlich hohe CO2-Emissionen gesorgt. Die Flammen setzten zwischen März 2023 und Februar 2024 weltweit 8,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid frei, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der britischen Universität von East Anglia hervorgeht.

Das sind 16 Prozent mehr als im Mittel der vergangenen zwei Jahrzehnte und entspricht rund 15 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.

Besonders heftig waren die Brände im Norden Kanadas, dort waren die CO2-Emissionen mehr als neunmal so hoch wie im Mittel der vergangenen 20 Jahre. „Allein in Kanada wurden mehr als 232.000 Menschen evakuiert, was die Schwere des menschlichen Einflusses unterstreicht“, heißt es in der Studie. Auch im Amazonasgebiet sowie in Griechenland war die Zerstörung besonders groß.

Diese Brände werden durch den Klimawandel schwerer und häufiger, und gleichzeitig leiden die Gesellschaft und die Umwelt unter den Folgen

Matthew Jones, Hauptautor der Studie

„Diese Brände werden durch den Klimawandel schwerer und häufiger, und gleichzeitig leiden die Gesellschaft und die Umwelt unter den Folgen“, erklärte der Hauptautor der Studie, Matthew Jones. „Die Feuer haben im vergangenen Jahr Menschen getötet, Häuser und Infrastruktur zerstört und damit für Massenevakuierungen gesorgt, Einkommensquellen bedroht und wichtige Ökosysteme beschädigt.“

Der menschengemachte Klimawandel erhöht nach Einschätzung der Forscher die Wahrscheinlichkeit für lange Hitze- und Dürreperioden, in denen die Waldbrandgefahr steigt. Im westlichen Amazonasgebiet etwa ist die Wahrscheinlichkeit für entsprechende Wetterbedingungen durch den Einfluss des Menschen demnach mindestens 20-mal so hoch. Zugleich steige die Zahl der schweren Brände, die verbrannte Fläche werde größer.

Trotz Erfolgen der Feuerwehr wüten derzeit weiter schwere Brände in Griechenland, im Juli brannte es auch in Kanada und im US-Bundesstaat Kalifornien. Noch habe die Menschheit die Möglichkeit, das Risiko für die kommenden Jahre zu verkleinern, betonte Jones. „Es ist nicht zu spät“, sagte er vor Journalisten.

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